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„Es warat wegen Morgen“

In Auftrag gegeben und koproduziert von Steirische Kulturinitiative und steirischer herbst ’21, in-szeniert Theaterregisseur Felix Hafner in Es warat wegen Morgen Straßentheater als Intervention im öffentlichen Raum Foto: Emanuel Megersa

Regisseur Felix Hafner inszeniert in einer Koproduktion der Steirischen Kulturinitiative mit dem steirischen herbst in drei steirischen Gemeinden Straßentheater als Zeichen des Protests.

Auf Plätzen in Deutschlandsberg, Maria Lankowitz und Weiz geht das von der Steirischen Kulturinitiative seit Jahren geplante Projekt Nonkonformistische Kunst mit einem Straßentheaterstück – koproduziert mit dem steirischen herbst ’21 – neben dem Projekt double feature von Bernhard Wolf in Graz weiter. Theaterregisseur Felix Hafner, in Voits­berg geboren und mittlerweile breit aufgestellter Absolvent des Max-Reinhardt-Seminars (mit Inszenierungen in München, St. Pölten und Wien), geht es in dem Stück Es warat wegen Morgen explizit um „Protest“: Wie kann man protestieren? Was braucht es dafür? Wogegen/Wofür wollen die Menschen auf die Straße und wie gehen die Generationen unterschiedlich damit um?

Theater im offenen Raum

Bürger aus den drei Orten sollen hierfür in die Performance integriert werden und den Übergang zu einem Diskussionsteil bilden, in dem auch das Publikum aktiv partizipieren und mit allen Beteiligten in Kontakt treten kann. Die Performances sind Interventionen im öffentlichen Raum, das in den Gemeinden oft strapazierte Spannungs- und Konfliktfeld zwischen Alt und Jung soll zur Sprache kommen. Die Ausstattung auf den Plätzen besorgt die Grazer Bühnenbildnerin Helene Thümmel. Dramaturgisch wird das komplizierte Unterfangen von Emily Richards aus Wien betreut. Drei Themenblöcke will Hafner in dem Stück verhandeln. So sollen erstens die Zukunftsmodelle der beiden Gruppen zum Streitpunkt werden und Fragen aufgeworfen werden, welches Erbe die junge Generation antreten muss. Die Älteren hingegen erinnern daran, was die Jungen ihnen alles zu verdanken haben. Weiters werden die Herausforderungen der Klimakrise und der Digitalisierung zum Thema gemacht sowie die Frage, wie Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert definiert werden soll.

Die Tradition als Kampffeld

Zu guter Letzt wird die Tradition zum Kampffeld: Repräsentation und Stolz einerseits, die Erfindung neuer Traditionen, um die alten auszuhebeln, andererseits. Doch welche gemeinschaftsstiftenden Aktionen nehmen überhaupt den Ort ein und welche Werte vermitteln wir mit unseren Ritualen? Schließlich wird auch der Protest an sich zum Thema: Wie kann man andere zum Umdenken bringen? Was bedeutet es für uns heute, nonkonformistisch zu sein? Gegen den Vorwurf, keine Protestkultur zu haben, wehrt sich die ältere Generation besonders. Oder ist ihr doch alles egal?         

Termine: So, 12.9.: Deutschlandsberg / So, 19.9.: Weiz / So, 26.9.: Maria Lankowitz, jeweils 17 Uhr

Interessierte sind bei der Mitwirkung willkommen, Theatererfahrung ist nicht notwendig. Die Workshop-Wochenenden und Proben finden in den jeweiligen Gemeinden statt: 10.–13.8. und 6.–12.9.21 in Deutschlandsberg; 21.–24.8. und 14.–19.9.21 in Weiz; 27.–30.8. und 21.–26.9.21 in Maria Lankowitz. Um an der Produktion teilzunehmen, senden Interessierte eine E-Mail unter Angabe von Namen, Alter und Ort, an dem er/sie dabei sein möchte, an morgen@steirischerherbst.at.
Nähere Infos unter 0664 393 92 09 und 0650 249 01 96.