Von 14. bis 18. September erforscht „newsOFFstyria“ – das Premieren-Festival der freien Theater in Graz – im Rahmen von Theaterland Steiermark wieder innovative Tendenzen der darstellenden Künste.
Text: Wolfgang Pauker
2017 als neues Festival für die heimische freie Szene im Rahmen von theaterland steiermark kreiert, zeigt newsOFFstyria im Zwei-Jahres-Rhythmus – alternierend mit dem WERKSTATT-Festival in Oberzeiring – ausschließlich Uraufführungen zeitgenössischer Umsetzungsformen aus den Bereichen Theater, Performance und Tanztheater. Eingereicht wurden heuer 26 Projekte, eine dreiköpfige Jury – bestehend aus Angela Glechner (Künstlerische Leiterin der Szene Salzburg), Julia Schreiner (Programm-Kuratorin für Darstellende Kunst und Performance am Humboldt-Institut Berlin) und Peter Fasshuber (Künstlerischer Leiter von theaterland steiermark) – traf daraus die Auswahl für die sechs geplanten Stücke. „Die vielen Monate der Enthaltsamkeit haben der freien Szene – und nicht nur dieser – viel abverlangt. Fantasie war gefragt und mit ebensolcher geht es in die dritte Grazer Premierenwoche der freien Theater. 26 eingereichte Projekte sind eine unglaubliche Zahl, wenn man bedenkt, dass zum Zeitpunkt der Bewerbungsfrist noch niemand wissen konnte, ob und wie das Festival 2021 stattfinden kann. Umso glücklicher sind wir, nun ein erstklassiges Programm an den Start zu schicken“, so Fasshuber.
Sechs Premieren am Programm
Den Auftakt macht Franz von Strolchen, der in seiner Performance Cables untersucht, wie Verbindungen entstehen und wie Dinge miteinander zusammenhängen, die auf den ersten Blick nicht kompatibel zu sein scheinen. In Stomach – or how can we be with each other? wird nach einem sinnlichen Miteinander von drei Individuen Ausschau gehalten, die herausfinden wollen, ob es jenseits von alten und neuen Normalitäten tatsächlich zukunftstaugliche Rituale des Zusammenseins geben kann. In der Performance-Lecture Mallorca a estíria schlüpfen die Grazer Tänzerin Ursula Graber und die katalanische Schauspielerin Eulàlia Purtí in Sprachen wie in Kostüme und wechseln kulturelle Gewohnheiten wie andere ihre Socken. Die Bum Bum Pieces betrachten in Alles, was ich habe ein Menschenleben durch seinen Besitz und führen das Publikum in dieser theatralen Audio-Installation in kleinen Gruppen durch eine Wohnung, die völlig leer ist, deren Gegenstände verschwunden sind und nur als Schatten und Echos zurückbleiben. Bei den Rabtaldirndln wiederum grassiert in Betongold das Baufieber. Der Schwank wird hart, hart wie Gussbeton, und er wird viel Spaß machen. Den Abschluss bildet die Uraufführung von Pancha Tantra, einer indischen Geschichtensammlung, deren Moral erfolgreich durchs Leben lotsen soll. JulaLena möchten ihrem Publikum diesen Wegweiser nicht länger vorenthalten. Der Spielort: ein Zirkuszelt.
Foto: Ariel Andiel
Dienstag, 14.9., 18 Uhr
Franz von Strolchen, „Cables“
Theater am Lend, Wiener Straße 58A, 8020 Graz
Dienstag, 14.9., 20 Uhr
Navaridas/Deutinger, „Stomach – or how can we be with each other?”
Kristallwerk, Viktor-Franz-Straße 9, 8051 Graz
Mittwoch, 15.9., 20 Uhr
Ursula Graber & Nats Teatre, „Mallorca a estíria”
Theater im Keller, Münzgrabenstraße 35, 8010 Graz
Foto: Berta Monso Purti
Donnerstag, 16.9., 15 – 20 Uhr
Bum Bum Pieces, „Alles, was ich habe“
Wohnung, Dreihackengasse 44, 8020 Graz
(Anmeldung nur auf bumbumpieces.at, stark begrenztes Kartenkontingent)
Freitag, 17.9., 20 Uhr
Die Rabtaldirndln, „Betongold – Ein städtischer Schwank“
Volkshaus, Lagergasse 98A, 8020 Graz
Samstag, 18.9., 20 Uhr
JulaLena, „Pancha Tantra“
Zirkuszelt, Hedwig-Katschinka-Straße, 8020 Graz
