Was bis vor kurzem als Gerücht in den Tageszeitungen kursierte, wurde nun auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz mit LR Christian Buchmann und dem neuen alleinigen Geschäftsführer des Universalmuseums Wolfgang Muchitsch bestätigt: Peter Pakesch ist mit Ende September nicht mehr Intendant des zweitgrößten Museums in Österreich. Entgegen medialer Annahmen gab es keinen konfliktbeladenen Bruch mit der steirischen Kulturpolitik, der Vertrag wird einvernehmlich aufgelöst. Pakesch wolle sich nach Angaben von Christian Buchmann beruflich verändern, diesen Wunsch deponierte er bereits im Sommer. „Jeder Wechsel ist ein Chance, “ so der Kulturlandesrat. Das Kunsthaus Graz wird eine eigene künstlerische Leitung bekommen, die in Kürze international ausgeschrieben wird. Katrin Pucher übernimmt die interimistische Leitung. Zwei Projekte werden von Pakesch noch für 2016 realisiert.
Vieles wird neu. Die Strahlkraft der einzelnen Häuser soll gestärkt werden.
Die Struktur des Universalmuseums soll generell schlanker werden, und die einzelnen Häuser mehr Verantwortung bekommen. Neben einer Fokussierung auf Kunstvermittlung gibt Buchmann auch die Einbeziehung der freien Szene als neues (altes) Ziel aus. Auch die Belebung des Joanneumsvierteles soll deutlich besser angekurbelt werden, als es in der Vergangenheit der Fall war. Große personelle Veränderungen in den einzelnen Häuser wird es in naher Zukunft nicht geben. Man sei gut besetzt, und habe eine hervorragende Infrastruktur. „Auf mich kommt nun eine große Herausforderung zu – eine Aufgabe wird es sein, den einzelnen Abteilungen mehr Verantwortung zu übertragen. Die zweite Führungsebene ist nun gefragt – aber sie ist hervorragend aufgestellt,“ so Muchitsch. „Die internationalen Netzwerke von Peter Pakesch werden allerdings eine große Lücke auftun.“ Ziel sei es im nächsten Jahr bereits eine neue künstlerische Leitung für das Kunsthaus zu haben um mit den Planungen zu starten. „Ich bedaure es sehr, dass ich Peter Pakesch als Geschäftsführer-Kollegen verliere. In den 13 Jahren haben wir gut zusammengearbeitet ohne ein einziges böses Wort zu verlieren. Vieles wurde bewegt, er wird eine große Lücke hinterlassen.“ Die Nachbesetzung für Pakesch soll im Zuge einer Ausschreibung 2016 gefunden werden.
SZ; 11.9.2015.