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Die Weltseele formiert sich

Auf Einladung des Museo Giuseppe Scalvini bei Mailand präsentierte die gebürtige Grazerin Petra Holasek rund 30 Malereien und Installationen aus verschiedenen Werkphasen.

Die Ausstellung Gedanken des Äthers. Die Weltseele formiert sich im Museo Giuseppe Scalvini in Desio bei Mailand wurde von Museumsdirektor Cristiano Plicato und der Galeristin Angelina Liakova von der Galerie ArtWizard aus Sofia kuratiert.

Emotion, Humor und Spontaneität

Im Spannungsfeld der gegenstandslosen Malerei des Informel, der Aktionsmalerei, dem großen Gestus und der Figuration des abstrakten Expressionismus und der Jungen Wilden entwickelt „dieHolasek“, wie Petra Holasek unter ihrem Künstlernamen bekannt ist, ein formal und inhaltlich geschlossenes Werk, das auf Emotion, Humor und Spontaneität basiert und sich zwischen Abstraktion, verborgener Narration und punktueller Gegenständlichkeit bewegt. Geprägt wurde sie dabei von Künstlerinnen und Künstlern wie Hermann Nitsch, Giselbert Hoke, Ona B oder Tone Fink. Ihre Werke, bevorzugterweise impasto gemalt, entstehen selten aus Kalkül. Die haptische wie auch malerische Aussage entwickelt sich meist unmittelbar aus dem Arbeitsprozess selbst. Ihre Bildsprache ist geprägt von heterogen-turbulenten Farbräumen, die zuweilen mit skripturalen Ergänzungen oder Bonmots dialogisch zusammentreffen. Ihre Bilder zeichnen sich durch die übereinanderliegenden Farbschichten aus, die vielgestaltige Assoziationen wecken und den Blick von der Oberfläche in den Bildraum führen. Mit Spachtel, Pinseln oder meist direkt mit den Fingern gibt die Künstlerin Strukturen vor, in die die Betrachter gedanklich eintauchen können.

Museo Giuseppe Scalvini in Desio bei Mailand

Umfangreiche Ausstellung

Etwas mehr als 30 Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen der Künstlerin wurden in der Lombardei gezeigt. Darunter farbenfrohe Großformate, aber auch Installationen und Schmuckstücke. Auch Holaseks Eigenblutbilder wurden von den Kuratoren für die Ausstellung ausgewählt. Diese kleinen Formate, oftmals Selbstbildnisse, wurden von der Künstlerin mit ihrem eigenen Blut gemalt. Die ehemalige Nitsch-Schülerin lässt dabei ihr Blut aus einer kleinen Wunde am Daumennagel austreten, um ihren Finger dann zum Pinsel werden zu lassen. Zur Ausstellung ist ein Katalog in deutscher, englischer und italienischer Sprache erschienen.  

Mehr Infos zur Künstlerin auf: www.dieholasek.at