Eine in Beton gegossene, ausrangierte Plastik-Sexpuppe sitzt an eine Säule gelehnt am Boden. Über ihr steht in schwarzen Lettern, was viele Betrachter im reiferen Alter gerne bestätigen, oder von Jungen erahnt wird: „Am Ende eines arbeitsreichen und dennoch erfüllten Lebens, sind wir immer nur die ge…..“.
Die aktuelle Ausstellung der beiden Künstler Gottfried Bechtold und Wolfgang Becksteiner im Frontroom der renommierten Grazer Galerie „Kunst & Handel“ von Gerhard Sommer ist unterhaltsam, regt zum Nachdenken an und bringt so manchen komplexen Gedanken mit erfrischender Leichtigkeit auf den Punkt. Zumeist sind es wohlbekannte Formen, an Spannung geradezu gähnend leere Dinge des Alltags, die von den Künstlern mit Beton zur Kunstskulptur erhoben werden. Aufgestapelte Klopapierrollen, ein Gartenhandschuh oder zerdrückte Plastikflaschen werden zur Kunst transformiert. Oft sind es Leerräume, die durch das Betongießen sichtbar und greifbar werden. Gebrauchsspuren und Abnutzungserscheinungen werden zum Objekt des Interesses. Auch die mittlerweile berühmten Porscheskulpturen von Gottfried Bechtold kommen in der Ausstellung vor. Eine wahrlich besuchenswerte Ausstellung.
Zu sehen von 17. 9. bis zum 10. 10. 2015. Galerie Kunst & Handel, Bürgergasse 5, 8010 Graz.
SZ; 17. 9. 2015