In der Neuen Galerie Graz wird mit „Herzeigung“ erstmals die in Umfang und Qualität herausragendste Privatsammlung an Werken des Künstlers Günter Brus präsentiert.
Text: Lydia Bißmann
Nach zehn Jahren gibt es im Bruseum der Neuen Galerie wieder eine retrospektive Werkschau des Malers, Grafikers, Poeten und Aktionskünstlers Günter Brus. Möglich wurde das durch die THS Privatstiftung, hinter der sich ein Mann verbirgt, der seit seiner Jugend sammelt. Vor allem das Ungewöhnliche, Fragmentarische und Skizzenhafte an den Arbeiten Brus faszinierten ihn. Die THP Privatstiftung ist so umfangreich, dass sie eine Retrospektive des Künstlers aus einer einzigen Sammlung bieten kann. Sie umfasst Vintage-Fotos, Druckgrafiken, Zeichnungen und Editionen und reicht von einem seiner ersten Aquarelle in den 50er-Jahren bis zu den neuesten Arbeiten aus dem Corona-Lockdown 2020. Günter Brus selbst hat seine Einzelausstellungen immer als Herzeigungen bezeichnet und auch immer selbst eine eigene Einladung dafür gezeichnet. Das titelgebende Blatt stammt aus einer Einladung zu einer Schweizer Ausstellung aus dem Jahr 1977. Die Ausstellung zeigt aber nicht nur chronologisch die unterschiedlichen Schaffensphasen von Günter Brus, sie ist auch ein Porträt eines großen und beherzten Sammlers, der es als seine Pflicht sieht, Kunst der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Günter Brus. Herzeigung
Eine Retrospektive aus der Sammlung der THP Privatstiftung
bis 5.3.2023, Di–So, 10–18 Uhr
BRUSEUM, Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel, 8010 Graz