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Gefühle und Geschichten hinter der Flucht

Fania Yocheles-Brancovskaya, 99 Jahre alt, jüdische Partisanin aus Litauen Foto: Neringa Latvyte

„Migration verstehen“ war das Motto von sechs europäischen Museen und einer Universität. Das Volkskundemuseum zeigt das preisgekrönte Ergebnis bis Juni erstmals im deutschsprachigen Raum.

Text: Lydia Bißmann

Migration gehört zur Menschheit einfach dazu. Immer schon haben Menschen ihren Geburtsort verlassen, um woanders geeignetere Lebensbedingungen und eine bessere Zukunft zu finden. Die Ausstellung Identity on the Line im Volkskundemuseum zeigt anhand von verschiedenen historischen Hintergründen in den Ländern Dänemark, Schweden, Kroatien, Litauen, Norwegen, Polen und Slowenien soziale Zusammenhänge und Gründe auf, die Menschen im 20. Jahrhundert zur Flucht motiviert haben. Mit unzähligen Geschichten und Interviews kommen bislang ungehörte Stimmen zu Wort, die freiwillig oder unfreiwillig ihre Heimat verlassen haben. Sie verleihen der Geschichte, die so oft nur mit Daten, Karten und historischen Ereignissen erklärt wird, ein menschliches Antlitz und liefern auch unbekannte Details. Über Jahre hinweg wurde an dem Projekt von sechs kulturhistorischen Museen und einer Universität in den jeweiligen Ländern zusammengearbeitet. Das Resultat ist ein Überblick über 100 Jahre europäische Migrationsgeschichte und der EMA Preis der European Museum Academy, den Identity on the Line im Herbst 2022 dafür erhielt. Die Schau war in den sechs Ländern als Outdoor-Ausstellung zu sehen und wurde für das Volkskundemuseum adaptiert.

Identity on the Line
bis 18.6.23, Di–So und Ft, 10–18
Volkskundemuseum am Paulustor, Paulustorgasse 11–13a

Kuratiert von Corinne Brenko, Urška Purg, National Museum of Contemporary History, Ljubljana

www.volkskundemuseum-graz.at