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Verstrickt

Installation von Marlies Rapetti

Einen alternativen Blick auf den Begriff Heimat bietet das ANDERE heimatmuseum Schloss Lind auch dieses Jahr mit seinem umfassenden, künstlerischen Jahresprogramm. Inspiration dafür lieferte der Begriff „verstrickt“.

Text: Lydia Bißmann

Das ANDERE heimatmuseum Schloss Lind in Neumarkt ist Ausstellungsort und Bühne für zeitgenössische Kunst, Musik und Literatur. Es birgt eine wundervolle Mischung aus Gesamtkunstwerk, Museum, Bühne und Ort des Erinnerns und Gedenkens an die Verbrechen des Terrorregimes der NS-Zeit. Auf rund 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche bietet es von Mai bis September ein vielschichtiges Programm, das urbane Kunst und den ländlichen Raum miteinander verbinden soll. Die Not der Coronapandemie wurde inzwischen zur Tugend. Der Außenbereich des Renaissanceschlosses wird ständig adaptiert und ist dieses Jahr um die Kapellengalerie und vier Turmgalerien erweitert worden.

Installation von Klaus Oberhammer

Die Heimat „aufdröseln“

Heimat ist kein leichter Begriff. In der Regel wird Heimat meist in drei Formen bewahrt: Als Nachstellung von Sitten und Gebräuchen, als Definition eines sozialen Raumes und schließlich als Sammlung von Objekten, Bildern und Zeichen. Ist es die Aufgabe herkömmlicher Heimatmuseen, Heimat zugleich zu bewahren und zu historisieren, aus verschiedenartigen Elementen einen kompakten „bewohnbaren Mythos“ zu schaffen, hat sich das ANDERE heimatmuseum seit Jahren das Ziel gesetzt, genau diese unterschiedlichen Elemente aufzufächern. 2023 wird es das rund um den Begriff „verstrickt“ tun, der sowohl weiblich als auch politisch konnotiert ist. Diese Saison finden sich im Schloss Lind Werke von Marlies Rapetti, Vivan Simbürger, Ina Riegler, Karin Reinprecht, Edith Payer, Martin Dickinger, Klaus Oberhammer, Heimo Wallner. Außerdem zu sehen sind Arbeiten aus den Vorjahren von Ina Loitzl, Gridchen Pliessnig, Uli Vonbank-Schedler, One Two Much, Zweintopf, Wolfgang Temmel, Peter Karlhuber, Richard Klammer und Hanno Kautz. Die Ausstellungssaison 2023 wird mit dem traditionellen Gallery Walk am 6. Mai eröffnet, bei dem viele der mitwirkenden KünstlerInnen anwesend sein werden. Edith Payer hat ein weiteres Exemplar der Parkbuch-Edition gestaltet. Das bibliophile Buch wird in Kooperation mit dem Forum Stadtpark publiziert.     

Martin Dickinger, MUFUKU Weibern, 2022

Veranstaltungen 2023 im Schloss Lind

Gallery Walk
Sa, 6.5., 16 Uhr

Harri Stojka „Acoustic Drive Trio“‘
Gedenkkonzert in Kooperation mit dem Mauthausen Komitee und Verlagspräsentation Clio (Heimo Halbrainer)‘
Sa, 3.6., 20 Uhr

Konzert: „You Promised Me Poems“
Lisa Hofmaninger, Saxophon, Bassklarinette, Helmut Jasbar, Gitarre
Fr, 30.6., 20 Uhr

„Winterreise“
Oliver Welter, Clara Frühstück
Sa, 29.7., 20 Uhr

Großraumperformance: „UNharmonisch“
Rund 20 AkkordeonistInnen unter der Leitung von Franziska Hatz und Ritchie Winkler; Performances, Videos und Light Art: Gridchen Pliessnig, Martin Schinagl, Ada Kobusiewicz, Ulrich Kaufmann und viele andere; Inszenierung: Andreas Staudinger
Sa, 26.8.

Konzert, Boris Uran, Jon Sass & Primus Sitter
Sa, 16.9., 20 Uhr

Das ANDERE heimatmuseum
Schloss Lind
8820 St. Marein
Museumsbesuch nur gegen telefonische Voranmeldung, Park- und Outdoorbereich sind jederzeit frei zugänglich, Tel. 0358 3091
www.schlosslind.at