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Frische, Vielfalt, Diversität

Komponistin Nina Šenk wurde mit canvas Siegerin des 8. Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerbs und möchte mit ihrer Musik Gefühle in Klangbilder transformie-ren Foto: Astrid Ackermann

Das Abonnementprogramm zählt zu den großen Besonderheiten der Kunstuniversität Graz und hält in der neuen Saison einige Überraschungen bereit.

Kaum eine andere Kunst- oder Musikuniversität kann auf eine ähnliche veranstalterische Professionalität verweisen wie die KUG. Das Abonnementprogramm, das heuer bereits in sein 41. Jahr geht, basiert auf dem Lehrangebot und hebt sich durch dessen große Breite auch deutlich von allen anderen Programmzyklen ab. Das gilt insbesondere für die Vielfalt der Genres: Das Hauptabonnement umfasst Orchester-, Chor- und Kammermusik, Schauspiel, Oper, Operette und Jazz. Die Veranstaltungen vereinen aber auch ganz bewusst Werke des Repertoires mit Neuem und/oder selten Gespieltem. Im Konzertprogramm wird diese Vielfalt durch thematische Bögen zusammengehalten. Eine dieser Klammern, die gleich mehrere Programme verbindet, ist in der neuen Saison der Don-Juan-Stoff: bei Don Juan am 20. März 2024, bei der Tschechischen Schule am 29. April 2024 und bei canvas von Nina Šenk zum Start des abo@MUMUTH. Letztere Produktion ist die SiegerInnenkomposition des 8. Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerbs und wird den Don-Juan-Stoff durch einen Perspektivenwechsel zur Erzählung von vier Frauen, die die Liebe zum selben Mann verbindet, machen.

Dennis Russell Davies gilt als einer der experimentierfreudigsten Programmgestalter der Klassik-Welt – mit dem Orchester Oberschützen der KUG spielt er Sinfonien von Strawinsky, Haydn und Schostakowitsch
Foto: R. Winkler

abo@MUMUTH

Das abo@MUMUTH positioniert sich bewusst innovativ und lebt diese Buntheit nicht nur im Reigen der Veranstaltungen: In der Zusammenschau unterschiedlichster Musiken und Künste bricht es Genregrenzen auf und lässt so Neues, Überraschendes entstehen. Erdacht und programmiert ist die Reihe für den architektonisch außergewöhnlichen Rahmen des MUMUTH und legt seinen Fokus auf die künstlerische Innovation. Neues Musiktheater, aktuelle Positionen elektronischer Musik sowie Performance Practice in Contemporary Music treffen auf spielerische Experimente und Versuchsanordnungen. Die Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr und klingen stets mit moderierten Gesprächen im Living Room aus. Beim gesamten Programmangebot geht es darum, jungen Menschen, die an der Kunstuniversität Graz eine erstklassige künstlerische Ausbildung erhalten, die Möglichkeit zu geben, sich vor externem großem Publikum zu erproben. Von Anfang an kommt demnach dem Publikum eine ganz zentrale Rolle zu, denn es gibt den jungen KünstlerInnen Resonanz.

Aslı Kışlal führt Regie bei der Schauspielproduktion und ist Expertin für postmigrantisches Theater
Foto: Alexander Wenzel

Altbewährt und doch so neu

Auch 2023/24 präsentieren sich die KUG-Abos in einzigartiger Frische, Vielfalt und Diversität. Und doch ist diesmal manches ganz neu: „Erstmals gab es im Vorfeld eine KUG-interne Ausschreibung für besondere, ausgefallene Projekte. Aus den zahlreichen Bewerbungen ausgewählt wurden ein künstlerisches Forschungsprojekt, das die Musikerin und Herausgeberin Anna Magdalena Bach in den Fokus rückt, sowie eine künstlerisch-wissenschaftliche Dissertation, die Alexander Skrjabins künstlerisch-synästhetische Visionen transdisziplinär in die Gegenwart übersetzt: Beides faszinierende Beispiele für Programme, wie sie nur an der KUG zu erleben sind. Sie zeigen, dass der universitäre, forscherische Hintergrund, der die KUG-Programmierung prägt, ein großer Gewinn sein kann – für die Kunst und für das Publikum“, so Georg Schulz, Rektor der Kunstuniversität Graz. Seit bald 20 Jahren bietet die KUG auch ein Abonnement für junges Publikum. Die Vermittlung, die bei allen künstlerischen Veranstaltungen immer wichtiger wird, steht hier im Vordergrund: Das KUG-Programm für Kinder und ihre Erwachsenen soll in spielerischen und unterhaltsam moderierten Programmen Freude an Musik und Schauspiel erlebbar machen.       

In ihrer Arbeit zu und mit Skrjabins Musik übersetzt die vielfach ausgezeichnete Pianistin Elina Akselrud die späten synästhetischen Visionen des Künstlers in die inter-, trans- und cross-disziplinäre Gegenwart der Kunst
Foto: Alexander Wenzel

Tipps KUG-Hauptabo

Eine Regisseurin sucht für 11 Studierende ein Stück

Die Theaterkünstlerin Aslı Kıslal denkt Theater als öffentlichen Raum: „Kunst zu machen ist ein politischer Akt. Teilhabe am Kunstschaffen ist Demokratie.“

Sa, 13., Mo, 15. & Sa, 20.1.2024,jeweils 19.30 Uhr
Theater im Palais

Schostakowitsch VI

Dmitri Schostakowitschs Sechste soll ursprünglich Lenin verewigen, die Keimzelle von Strawinskys Bläsersymphonie ist die Trauer um Debussy. Es dirigiert Dennis Russell Davies.

Mi, 29.5.2024, 19.30 Uhr
Congress Graz, Stefaniensaal

Tipps abo@MUMUTH

canvas von Nina Šenk

In der Siegerkomposition des 8. J.-J.-F.- Opernkompositionswettbewerbs lässt die Komponistin vier Sängerinnen und einen Schauspieler unterschiedliche Beziehungskonstellationen durchlaufen.

Mo, 9., Di, 10. & Mi, 11.10.2023, 18 Uhr
(UA: So, 8.10.2023, 19.30 Uhr im Rahmen des ORF Musikprotokoll)
MUMUTH, György-Ligeti-Saal

The Scriabin Sonatas No. 6, 7, 8, 9, 10 – Reimagined

Neuinterpretation der fünf späten Klaviersonaten von Skrjabin mit einem neuen Blick auf Musik aus einem interdisziplinären Blickwinkel: Verflechtung von Klang, Farbe, Bewegung, Licht, Duft und Raum. Künstlerische Dissertation von Elina Akselrud.

Do, 29.2.2024, 18 Uhr
MUMUTH, György-Ligeti-Saal

www.kug.ac.at