Die Ausstellung „Von Stein und Sein“ zeigt unterschiedliche Zyklen des so ungemein vielseitigen Künstlers Walter Köstenbauer im Steirischen Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur.
Text: Wolfgang Pauker
Seit über 35 Jahren schafft der in Weiz geborene und an der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgebildete Maler Walter Köstenbauer unablässig Kunst. Und das in beinahe konkurrenzloser Vielfalt. Was, wie er in einem Interview einmal ironisch bemerkte, „wiederum der Selbstmord für den Kunstmarkt ist“. Dass sein Schaffen aber auch nach so langer Zeit äußerst lebendig ist, zeigen seine vielen nationalen und internationalen Ausstellungen vom Universalmuseum Joanneum über Italien, Slowenien oder Serbien bis in die USA. „Ich möchte mich in meiner Arbeit in erster Linie immer wieder selbst überraschen“, so der in Graz lebende Künstler, dessen zahlreiche Handlungsebenen es schwer machen, ihn einzuordnen. Unter dem Titel Von Stein und Sein wird ihm nun eine große Personale im Steirischen Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur gewidmet, die sich unterschiedlichen Schaffensperioden widmet. Neben seinen Steinbildern werden auch einige Langzeitprojekte gezeigt – darunter Profane Animalismen und andere Viechereien oder die Werkgruppe der Micro.graphics.bd.
Am Anfang war der Stein
Am Beginn seiner Schaffensphasen bestimmen mehr als zehn Jahre lang Felsmotive seine Malerei. „Durch das Kennenlernen der ‚Steinplätze‘ durch den Bildhauer Gerhard Eilmsteiner in der Mühlviertler Landschaft beginnt Mitte der Achtzigerjahre die Auseinandersetzung Köstenbauers mit Stein und Fels. Sie prägen unterschiedliche Abschnitte seines künstlerischen Schaffens – er nimmt sie u. a. in seinen Langzeitprojekten mit auf den Weg. Es ist ein ‚Weg vom narrativen Kontext, hin zur selbstständigen Form‘, wie Köstenbauer es einmal formuliert hat“, so Kuratorin Anja Weisi-Michelitsch. Später arbeitet er verstärkt mit dem Zusammenspiel von Farben und Rhythmen, mit dem Entwickeln abstrakter Formen, mit netzartigen Überlagerungen und dem Aufbrechen dieser. Auch das Überarbeiten von historischen Wandtafeln und naturwissenschaftlichen Lithografien, verschiedene Objekte und temporäre Projekte (teils auch im öffentlichen Raum) treten gleichberechtigt an die Seite der Malerei, in der sich auch heute noch oftmals abstrahierte, unbewusste Variationen von Steinen finden.
Eröffnung: 16. September, 14 Uhr
Zu sehen bis 29. Oktober 2023
Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur
Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian
www.feuerwehrmuseum.at