Seit 2007 unterstützt die Steiermärkische Sparkasse die junge Literaturszene in Zusammenarbeit mit dem Leykam Buchverlag. Für das Jahr 2022 wurde Anfang Oktober nun die steirische Schriftstellerin Maria Hofer mit dem Literaturpreis SCHREIBEREI ausgezeichnet.
Text: Stefan Zavernik
Begonnen hat alles im Jahr 2007. Gemeinsam mit dem Leykam Buchverlag unterstützte die Steiermärkische Sparkasse erstmals junge steirische Literatinnen und Literaten, um sie in ihrer schriftstellerischen Laufbahn zu fördern. Die Idee hinter dem Literaturpreis war, nicht nur ein Preisgeld für den Gewinnertext zu stellen, sondern auch dabei maßgebend zu unterstützen, ein Buch daraus entstehen zu lassen. Insgesamt 15.000 Euro werden von der Steiermärkischen Sparkasse für den hauseigenen Literaturpreis zur Verfügung gestellt. Finanziert werden damit die Auswahl der Texte, die Herstellung des Buches und das Preisgeld in der Höhe von 3.500 Euro. 2007 wurde der Preis erstmals vergeben, damals an den Autor Georg Petz mit seinem Werk Die unstillbare Wut sowie an Marcus Poettler mit fallen. Insgesamt wurden bisher 23 Personen ausgezeichnet und deren Werke publiziert. „Die Steiermärkische Sparkasse hat als Partnerin des heimischen Kulturlebens eine lange Tradition. Wir sehen es als eine wesentliche Aufgabe, für unsere Gesellschaft einen Mehrwert zu schaffen. Ein wichtiger Teil dieser breit gestreuten Verantwortung ist der Literaturpreis. Mit unserem Literaturpreis SCHREIBEREI möchten wir auf diese so wichtige gesellschaftliche Funktion von Literatur hinweisen und Menschen zum Schreiben, Lesen und Nachdenken anregen“, betont Oliver Kröpfl, Vorstandsmitglied der Steiermärkischen Sparkasse.
Literaturpreis 2022
Für den Literaturpreis SCHREIBEREI 2022 wurden 27 Einreichungen gezählt. Die hochkarätige Jury bestehend aus Valerie Fritsch, Klaus Kastberger und Waltraud Winkler wählte die Autorin Maria Hofer mit ihrem Werk Arsen für den ersten Platz aus. „Wir gratulieren Maria Hofer und wünschen ihr und ihrem Siegerwerk Arsen viel Erfolg am Buchmarkt“, so Oliver Kröpfl. Aufgrund der hochwertigen Einreichungen wurde 2022 das Leykam Literatur-Stipendium erstmals an die Zweitplatzierte vergeben. Clementine Skorpil wurde für ihre Einreichung Kippmoment mit einem dreiwöchigen Schreibaufenthalt im Bergresort Marktlalm auf der Turracher Höhe ausgezeichnet.
Preisträgerin Maria Hofer
Maria Hofer wurde 1987 in der Steiermark geboren, studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Wien. Sie veröffentlichte unter anderem Reportagen im VICE Magazin, literarische Texte in The Gap und im SORT-Magazin. Ihr Debütroman Jauche erschien 2015. In ihrem neuen Roman Arsen, für den sie mit dem Literaturpreis SCHREIBEREI ausgezeichnet wurde, stellt sie die Frage, ob es „das gute Leben am Land“ tatsächlich gibt oder ob am Ende ohnehin alles nur Marketing ist. Arsen spielt in einem Dorf namens Arndorf, das in den Bergen liegt. Ein Sehnsuchtsort in einer Sehnsuchtslandschaft. Die Menschen darin haben Ideen vom perfekten Leben und der perfekten Gemeinschaft. Aber sobald sie nach der Utopie greifen, entgleitet sie ihnen. Gleich dem Arsen, das unter Arndorf vorkommt: ein Produkt aus den Tiefen der Berge. Berüchtigt und sagenumwoben ist dieser Stoff wie die Berge selbst. Und er zieht sie alle an: die Authentizitäts-Freaks, die vom Bergleben wie in früheren Zeiten träumen und Tourist*innen zur Arsen-Mine führen, die Esoteriker*innen, die Achtsamkeit in Form von Arsen-Seife und Heilsteinen im örtlichen Souvenirshop verkaufen, und die Influencer*innen, die Arsen-Pigmente per Multilevel-Marketing und Online-Events präsentieren. „Freuen Sie sich auf diese Fahrt aufs Land“, so Literaturhaus-Leiter Klaus Kastberger. „Sie ist ein klein bisschen wie Thomas Bernhard auf Speed.“