Streetart „made in Graz“ und was es sonst noch im buntesten Stadtviertel zu entdecken gibt, zeigt eine kreative Stadtführung.
In der Murvorstadt trifft altes Handwerk auf modernes Design und auch das Rotlicht hat sich im Laufe der Jahre in einen farbenfrohen Mix aus Multikulti, Beislszene und kreativen Ideen verwandelt. Im Griesviertel findet man auch die buntesten Straßen der Stadt, weshalb der Urban-Art-Rundgang des Graz Tourismus tiefe Einblicke in die hier zu findende Graffiti-Szene erlaubt. Konzipiert hat ihn Ruth Nezmahen, die durch die Gassen führt und weiß: „Hier tut sich einiges. Das gibt es so in Graz kein zweites Mal.“
Ein Bezirk voller Kreativität
„Nachdem Streetart und Graffitis aus dem Bezirk nicht wegzudenken sind, haben wir den Schwerpunkt dieses Rundgangs auf dieses Thema gelegt. Geschichten über den Bezirk spielen aber auch eine wichtige Rolle“, so Nezmahen. Warum ihr gerade Gries am Herzen liegt? „Das ist ganz einfach erklärt. Ich habe bei meinen Rundgängen, an der auch immer viele Einheimische teilnahmen, bemerkt, dass von Gries nicht viel erwartet wurde. Oder noch schlimmer: eine schlechte Meinung vorherrschte. Und es war immer ein großes Vergnügen, diese Menschen dann zu überraschen!“ Denn der Bezirk steckt voller Kreativität, Musik, Kunst, grüner Ruheoasen, jahrhundertealter Geschichte und interessanter Persönlichkeiten. „Viele haben auch eine schlechte Meinung über Urban Art. Bei unserem Rundgang zeigen wir aber wirklich tolle Kunstwerke, auch flächenmäßig sehr große Wandmalerei, genannt Murals, die eher unbekannt sind. Wir erzählen über die Geschichte von Graffiti & Co. und stellen heimische Künstler*innen vor“, so Nezmahen, die auch mit den Vorurteilen über urbane Kunst aufräumen möchte.
Graffiti, Murals & Co.
„Am Ende ist unser Ziel, dass unsere Gäste etwas über die Hintergründe der bunten Schriftzüge erfahren, für manche Stücke mehr Verständnis aufbringen und natürlich den Bezirk Gries besser kennenlernen“, so Nezmahen, für die das Suchen nach neuen Tags und Graffitis wie eine Schatzsuche ist. „Wir behandeln das Thema natürlich auch kritisch, erzählen vom ‚Fußballsticker Krieg‘, der etwas eskaliert ist, und zeigen Werke, die einen sehr ernsten Hintergrund haben – wie etwa das Mahnmal von Catrin Bolt. Und wir klären auf, dass Sprayen illegal ist und was passieren kann, wenn man erwischt wird“, so Nezmahen, die sich sicher ist: „Für die meisten Gäste ist das ein Einblick in eine ganz andere Welt, eine Parallelwelt in der Stadt. Einige Fragen können wir beantworten, vieles auch nicht. Denn das macht auch den Reiz von Urban Art aus, dass es teilweise illegal ist und man die Botschaft nicht immer sofort versteht. Es ist eine Art Geheimsprache.“
2.5.–31.10. 2024
Do, 18–19.30 Uhr
Treffpunkt: Griesplatz/Ecke Griesgasse („Zum Griesbäcker“)
Begrenzte Teilnehmeranzahl, Buchung & Information: Tourismusinformation Region Graz. Der Rundgang findet bei jedem Wetter statt.