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Eintauchen in extreme Welten

Der Film „Keep it Burning“, zu sehen am 13.11. im Schubertkino, besticht durch eine außergewöhn-liche Leistung und ein besonderes „Familienportrait“ rund um Kletterer Edu Marin Foto: Edu Marin

Mountainfilm Graz, das Internationale Berg- und Aben­teuerfilmfestival von 12. bis 16. November, zeigt wieder aktuelle Produktionen aus Alpinismus, Bergsport und Natur. Spektakuläre Projektionen in Congress Graz und Schubertkino sind garantiert.

Am 12. November 2024 gibt Festivalgründer und Veranstalter Hans-Robert Schauer den Startschuss für die jüngste Ausgabe von Mountainfilm Graz. 310 Filme wurden über den Sommer gesichtet und schließlich die besten 94 in das diesjährige Programm aufgenommen. Insgesamt laden 65 Stunden Filmprogramm in den vier Kategorien „Alpinismus & Expeditionen“, „Sport in Berg- & Naturräumen”, „Menschen & Kulturen“ sowie „Natur & Umwelt“ in die Kinosäle ein – begleitet von einem erlesenen Rahmenprogramm. Auch heuer sind wieder viele der Filmschaffenden persönlich am Festival, präsentieren ihre Filme auf der Bühne und stehen abseits davon für Gespräche über ihre Erlebnisse bereit.

Im multimedialen Vortrag Traditional Alpinism am 15.11Im multimedialen Vortrag Traditional Alpinism am 15.11. (20 Uhr) erzählt Simon Messner, Sohn von Bergsteigerlegende Reinhold Messner, aus seinem Leben (20 Uhr) erzählt Simon Messner, Sohn von Bergsteigerlegende Reinhold Messner, aus seinem Leben
Foto: Matteo Mocellin

Ein „Huberbua“ & Reinhold Messners Sohn

Das Schubertkino ist die erste Station im Rahmen der fünf Veranstaltungstage und wartet zwei Tage lang mit spannenden Filmbeiträgen ebenso  wie mit Interviews und Bühnendiskussionen auf. Am Donnerstag, 14. November wechselt Mountainfilm Graz dann in den Congress Graz, wo gleich der erste Höhepunkt im Rahmenprogramm das Bergsteiger*innenherz erfreut: Extremkletterer Alexander Huber bringt mit seinem neuesten Multivisionsvortrag „Zeit zum Atmen“ auch seine vertikale Welt in den Stefaniensaal. Der jüngere „Huberbua“, dessen Bruder 2023 das Festivalpublikum begeisterte, zeigt den modernen Alpinismus in all seinen Facetten und rundet den Vortrag mit einer musikalischen Performance ab. Auch der zweite Gast im Vortragsprogramm ist Bergfreund*innen bestens bekannt: Mit Simon Messner begrüßt man einen Vertreter der jüngeren Generation im Alpinismus. Für den 33-jährigen Südtiroler, auf dessen Konto zahlreiche Erstbegehungen schwierigster Eis- und Felsrouten gehen, ist der Stil der Begehung essenziell. In seinem Vortrag „Traditional Alpinism“ nimmt der Sohn von Bergsteigerlegende Reinhold Messner das Publikum mit an jene abgelegenen Orte, die ihn zu dem gemacht haben, der er heute ist.

Eine Weltpremiere ist „Geister der Wüste – Die Löwen der Skelettküste“ über drei verwaiste Wüstenlöwenwelpen in einer der unbarmherzigsten Gegenden der Welt – zu sehen am 15.11.
Foto: Will Steenkamp

Im Zeichen der Umwelt

Filmisch hat das Festival heuer den Fokus auf den Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Natur weiter verstärkt. „Kein Wunder, sind doch längst auch in den heimischen Alpen die Veränderungen unübersehbar“, so Hans-Robert Schauer, selbst ein erfahrener Bergsteiger. Das Thema durchzieht viele der eingereichten Produktionen, unabhängig von der zugeordneten Kategorie. Im Genre der Sport- und Alpinfilme ist eine große Bandbreite an Sportarten und außergewöhnlichen Persönlichkeiten zu sehen. Unter anderem erlebt das Publikum Felsklettereien mit einer gehörigen Portion Spannung, den Schweizer Paragleit­piloten Chrigel Maurer im Porträt oder eine humorvolle „Aufarbeitung“ der Gegensätze zwischen Ski- und Snowboardern. Auch ernste Themen werden nicht ausgespart, wenn etwa die junge Schweizer Felskletterin Nina Caprez mit ihrem originell umgebauten Fahrzeug plötzlich in ein Erdbebengebiet gelangt und spontan beschließt zu helfen. Apropos helfen: Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es den vielen Helfer*innen am Berg eigentlich geht? Was sie dazu bewegt, sich für andere Menschen einzusetzen? Die Rede ist natürlich von den Angehörigen der Bergrettung, deren oftmals gefährlicher Einsatz in zwei Beiträgen bei Mountainfilm Graz gezeigt wird. Die Naturdokumentationen des diesjährigen Festivals bilden die schiere Vielfalt unseres Planeten ab – vom Mikrokosmos in geheimnisvollen Moorlandschaften, scheuen Schneeleoparden in den mongolischen Bergen bis zu den intelligenten Krähenvögeln, die uns mindestens ebenso gern beobachten wie wir sie.

Elevated Art ist ein Film über Kunstinstallationen in hochalpinem Gelände und dem Kampf der Künstler*innen um Akzeptanz – zu sehen am 12.11.
Foto: Toni Bihler

Internationaler Filmwettbewerb

Wie immer rittern die eingereichten Produktionen auch wieder um Filmpreise. 16 Filme aus heimischer Produktion sind heuer im Bewerb und die Festivaljury aus internationalen Experten wird den besten Beitrag daraus zum „Kamera Alpin Austria”-Preisträger wählen. Ebenso herausfordernd ist wohl die Entscheidung, wer in jeder der vier Festivalkategorien die „Kamera Alpin in Gold” oder den Hauptpreis von Mountainfilm Graz erhalten soll. Mit dem „Grand Prix Graz” werden insgesamt sechs Trophäen überreicht. Schlussendlich hat auch das Publikum ein Wörtchen mitzureden: Aus der Shortlist der Jury (alle für einen Preis nominierten Filme) wird als siebenter Preisträger – der Publikumsliebling – direkt am Festival gewählt.  

Wild Transylvania – Dracula’s Hidden Kingdom
Foto: Ioana Cataline E_Shutterstock.com

Mountainfilm Graz
12.–16. November
Schubertkino & Congress Graz
www.mountainfilm.com