Ein Vorgeschmack auf Rock in Vienna: Iron-Maiden-Frontman Bruce Dickinson (57) ist eine Rock-Legende. Im „Achtzig“-Interview spricht der Sänger, Verkehrspilot und Unternehmer über die Arbeit am letzten Album und darüber, wie seine überstandene Krebserkrankung sein Leben verändert hat. 2 x 2 Tickets für das Konzert am 5. Juni gibt es hier…
Jede Band sagt, dass das aktuelle Album das bislang beste ist. Würden Sie das auch über „The Book of Souls“ sagen?
Keine Ahnung, das muss das Publikum entscheiden. Natürlich denke ich, dass einige außergewöhnliche Songs drauf sind. Es ist vielleicht besser als das letzte Album The Final Frontier. Ich mochte aber auch Brave New World sehr gerne, aber jetzt ist uns etwas gelungen, auf das wir wirklich stolz sein können. Es ist ein besonderes Album mit einer Reihe an wirklich außerordentlichen Songs.
Warum habt ihr euch für ein Doppelalbum entschieden?
Wir haben diese Entscheidung erst getroffen, als das ganze Album fertig war. Erst dann haben wir uns gefragt: „Wie lang ist dieses verfluchte Ding eigentlich? Shit, es ist ziemlich lang … Gut, dann wird’s halt ein Doppelalbum.“ Rod, unser Manager, hat gemeint: „Mann, so was nervt! Ihr könnt doch kein Doppelalbum machen. Könnt ihr nicht zwei draus machen?“ Darauf wir: „Also zuerst ein Album, das richtig gut ist, und dann eines, das richtig beschissen wird? Nein, nein, das wird ein einziges Album! Wir werden dieses ganze Zeug als ein Album machen. Und noch was, Rod, das ist echt cool! Niemand macht heutzutage noch Doppelalben.“ Er hat irgendwas vor sich hingemurmelt und nach ein paar Monaten ist er dann gekommen und hat gemeint: „Okay, jeder meint, es ist echt cool, dass ihr ein Doppelalbum macht.“ Darauf ich: „Ich hab’s dir ja gesagt!“ Das erinnert mich an die Zeit, als wir Kinder waren. Wenn damals eine Band ein Doppelalbum gemacht hat, dann war das einfach der Hammer, denn das musste einfach ziemlich gut sein!
Wie seid ihr zum Titel „The Book of Souls“ gekommen?
Wir hatten zwei Kandidaten für den Titel, einer war If Eternity Should Fail, der andere The Book of Souls, ein Song, den Steve (Bassist Steve Harris) geschrieben hat. Da geht es sehr viel um die Maya-Kultur und schamanistische Dinge, für die er sich interessiert. Wir haben uns beide gedacht, dass The Book of Souls eigentlich naheliegend ist, es liefert uns auch ein Thema für das Bühnen-Setting. Für mich hat das also gut gepasst. Und natürlich haben auch die anderen Tracks etwas mit diesen Seelen zu tun, viele haben das Wort in den Texten drinnen. If Eternity Should Fail beginnt beispielsweise mit dem Satz: „Here is the soul of a man“. Dennoch ist es kein Konzeptalbum, aber es gibt einen losen Zusammenhang zwischen einigen Songs.
Wie war die Zusammenarbeit im Studio?
Es war großartig! Wir haben von 11 am Vormittag bis um 6 oder 7 am Abend gearbeitet, dann sind wir ins Pub auf ein, zwei Bier und haben dann am Abend weiter an den Songs gearbeitet. Alle waren davon begeistert, wieder etwas Neues, Frisches zu schaffen. Wir haben das Ganze ja nicht vorher geprobt, also wurde uns auch nie langweilig damit und die Arbeit wurde auch nie zur Routine. Auf diese Weise passieren dann auch glücklich Zufälle. An Empire of The Clouds habe ich immer noch geschrieben, als wir schon mitten in der Aufnahme waren. Und das war eine echte Herausforderung, denn die Band musste zum Klavier dazuspielen und ich musste dieses Klavier spielen und ich spiele wirklich furchtbar.
„Empire of The Clouds“ – ein Song über den Absturz des Zeppelins R101 – dauert 18 Minuten. Haben Sie sich gedacht: „Egal wie lang das wird, ich schreib’ einfach einmal …“?
Ich hatte keine Ahnung, wie lang das eigentlich war. Es hat mit einer kleinen Melodie begonnen, dann haben die anderen gesagt „Oh, das ist aber nett“ und dann hat eines das andere ergeben. Unser Schlagzeuger ist dann mit einem Drum Pattern gekommen und hat gesagt „Das kommt dann, wenn das Luftschiff abhebt“, dann haben wir die eigentliche Story zusammengefügt, den Refrain, der alles verbindet, dann beginnt das Luftschiff zu fliegen und auf einmal geht alles auf furchtbare Weise schief: Es gab einen Sturm und das Ganze wurde zum Albtraum. Es endete sehr tragisch. Alle Opfer des Fluges sind in Bedford begraben, in Sichtweite der Hangars, wo das Luftschiff produziert wurde. Die Hangars gibt es heute noch, ich bin einer der Investoren. So schließt sich der Kreis.
Während der Studioarbeit haben Sie erfahren, dass Sie Krebs haben. Zu welchem Zeitpunkt war das genau und was haben die anderen gesagt?
Es war alles fertig aufgenommen und gemixt. Ich bin zurück nach England und habe dort die Diagnose bekommen. Scheiße, habe ich mir gedacht. Ich hab‘s unserem Manger erzählt und dann einem nach dem anderen. Aber was kann man darauf schon groß sagen? Jeder hat sich gedacht: „Mein Gott, der ist doch so unglaublich fit und springt herum und so weiter …“ Ich hab gemeint, gut, da müssen wir jetzt durch – schauen wir, dass wir das loswerden.
Sie sind körperlich fit, haben nie geraucht … haben Sie sich da nicht gefragt: Warum ich?
Ganz kurz ja, aber ich hab das schnell überwunden, weil man sich so ja nur selbst leidtut. Es ist nun einmal so, werde damit fertig. Es gibt zwei Dinge, die du dich in so einer Situation fragen kannst: „warum ich?“ und „warum nicht ich?“ Ich habe mich recht schnell dazu entscheiden, es zu akzeptieren. Heute ist alles gut abgeheilt, aber trotzdem hat das natürlich seine Zeit gedauert. Immerhin haben mir die Ärzte einen 3,5 Zentimeter großen Golfball mit Bestrahlung aus der Kehle geholt.
Wie haben Sie sich angesichts dieser Umstände bei der Veröffentlichung des letzten Albums gefühlt?
Es war der beste Album-Release, den ich je gehabt habe! Es war wie Weihnachten und ich habe jetzt einen völlig anderen Blick auf das Leben. Ich kann sprechen und nach wie vor alles machen in meinem Leben. Meine Fliegerei ist nicht eingeschränkt, ich bin gesund genug, um einen Airliner zu fliegen. Während der Behandlung musste ich meine Lizenz zurückgeben und es gab Unmengen an Tests, um sie wieder zurückbekommen, aber das ist ja klar, schließlich fliegt man ja auch Passagiere. Was mir aber am meisten Spaß macht, ist Singen, und ich war sicher, dass ich zu 100 % wieder zurückkomme!
Rock in Vienna 2016: The bigger and the best!
Die Platin-veredelten Rock-Götter von RAMMSTEIN, der Godfather Of Punk IGGY POP und die Metal-Ikonen von IRON MAIDEN konnten für die zweite Ausgabe des ROCK IN VIENNA 2016 als Top-Headliner gewonnen werden – genauso wie die finnischen Teufelscellisten APOCALYPTICA, Schwedens Electro Metal-Institution PAIN und ihre Landeskollegen, die Alternative Stars von MANDO DIAO fix mit an Bord sind. Aus Deutschland werden die NDH-Verfechter EISBRECHER, die als beste Band im Land ausgezeichneten POWERWOLF sowie das Kult-Metal-Brett KREATOR eingeschippert. Und weiter geht es mit der Line-up-Riege für das beste und härteste Festival, das die Wiener Donauinsel je erlebt hat: So lassen die Trash-Götter von SLAYER aus dem sonnigen Kalifornien die Ketten rasseln und Blut regnen, infizieren uns ihre Kollegen ANTHRAX von der entgegengesetzten Küste mit jahrzehntelang geeichtem Trash oder lehrt uns das schaurige Heavy-Metal-Gefüge von GHOST das Fürchten.
Als heißes Eisen der Londoner Hard Rock-Szene gelten THE WILD LIES, wo Bassist Dylan Smith in die Fußstapfen seines Vaters, Iron Maiden-Gitarrist Adrian, tritt. Und „eiserne“ Familien-Bande werden auch bei THE RAVEN AGE geschmiedet, der Truppe von George Harris, dessen Papa Steve detto bei Iron Maiden aufspielt. Aus Detroit wiederum reist Ausnahme-Gitarrist Mark TREMONTI an, um zu zeigen, wo die Riff- und Fingerstyle-Hämmer hängen. Ihre bewährten Hits genauso wie neue Songs bringen Floridas Post-Grunge-Söhne von SHINEDOWN auf die Insel mit. Und die schönen Schotten von BIFFY CLYRO reisen mit magischem Storytelling und eingängigen Rock Vibes an. Französischen Death Metal mit Hang zu Spiritualität und Umweltschutz haben GOJIRA unter ihrer Kutte. Und mit Rock, Blues und Doom verdrehen uns die kultigen Psychedelic Hard-Rock-Legenden von GRAVEYARD die Schädel. Die Schönsten im ganzen Land schließlich sind unzweifelhaft NIGHTWISH – mit Sängerin Floor Jansen verzaubert uns Finnlands großartigster Metal-Export so bombastisch wie eh und je.
Kartenvorverkauf
Neben den 3-Tagespässen (€ 179,90) gibt es auch TAGESTICKETS zwischen € 69,90 und € 89,90 und – ganz NEU! – Zwei-Tagestickets zum Sparpreis von € 149,90. Weiterhin gibt es auch limitierte Diamond and Silver VIP-Pässe und Golden Circle Pässe zu erwerben.
GEWINNSPIEL:
2 x 2 Tagestickets für Sonntag, 5. Juni zu gewinnen!
Einfach ein e-mail mit Name und Adresse an gewinnspiel@achtzig.com – Stichwort „Maiden“ – senden und mit etwas Glück die Rock-Legenden LIVE erleben.
Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.