Er war allgegenwärtig „unter seinen Untertanen, wie Gott in der Welt“ (Joseph Roth): Kaiser Franz Joseph I., der vorletzte Regent der Donaumonarchie. Die GKP widmet ihm ein kritisches Porträt und zeigt es – nach Berlin – in Schladming, Graz, Straß und Knittelfeld.
Kaiser Franz Joseph I. war ein Monarch, der einer ganzen Epoche den Namen gab: das Franzisko-Josephinische Zeitalter (1848-1916). Sein Bild fand sich auf den Münzen. Sein Porträt hing in den Ämtern und in den Universitäten, in den Cafés und in den Kasernen und in den Bordellen des Habsburgerreichs zwischen Lemberg und Triest, zwischen Prag und Sarajevo. Vor hundert Jahren ist er gestorben, die Erinnerung an ihn und seine Zeit blieb lebendig und ist es nach wie vor. Vieles davon ist Legende, manches soll(te) auch verborgen bleiben. Die „absolut“ gelenkte Presse folgte ihrer absoluten Herrschaft. Hundert Jahre später (Todestag im November) ist das meiste offen zugänglich und wird, besonders in diesem Jahr, besonders herausgestellt. Aus den über die Jahrzehnte und Regierungsformen hinweg variierten Einschätzungen und Interpretationen hat Dr. Gerhard Dienes Zitate des Kaisers, seiner Verwandten, Zeitgenossen und Publizisten herausgeschält und zu einem kritischen „Bild des Kaisers“ verdichtet. Dem heutigen Publikum wird damit ein Einblick in eine fremd gewordene Welt geöffnet, der die Menschenwürde des Monarchen achtet, aber nicht sein Gottkaisertum.
Lesung mit Musik und Fotocollage
Das Bild des Kaisers
Lesung:
Gerhard M. Dienes, Textcollage
Roland Knie
Gerhard Balluch
Musikalische Assoziationen:
Peter Kunsek, Klarinette
Uli Rennert, elektr. Tasteninstrumente
Fotocollage:
Linda Musenbichler
5. November 2016, 19 Uhr:
Klang Film Theater Schladming
Badergasse 211, 8970 Schladming
20. November 2016, 11 Uhr:
Museum im Palais
Sackstraße 16, 8010 Graz
21. November 2016, 20 Uhr:
Erzherzog-Johann-Kaserne
Hauptstraße 75, 8472 Straß
12. Jänner 2017:
Urania Knittelfeld
Franz-Leitner-Straße 23, 8720 Knittelfeld