Amsterdam: liberale Hochburg Europas und Mekka für Kunstliebhaber. Einen Steinwurf von den großen holländischen Meistern entfernt, eröffnete mit dem MOCO ein neues Museum für zeitgenössische Kunst. Wir sahen es uns an.
Amsterdam ist berühmt für seine Coffeeshops, für sein perfektes und vielfrequentiertes Netz an Radwegen – und für sein kulturelles Erbe.
Gegründet 1275, versprüht die Grachtenstadt wie keine andere Stadt der Niederlande so viel Geschichte und glänzt durch eine so moderne, aufgeschlossene und liberale Gesellschaft. Mit unzähligen Galerien und Museen durchlebt A‘dam gerade eine Kunst-Renaissance, in der das Erbe der großen alten Meister mit der zeitgenössischen Kunst verschmilzt. Auch ein Hotel inmitten des Museums-Viertels – das Conservatorium Hotel – versinnbildlicht diesen Prozess.
Niederlande – eine Kunst-Supermacht
Viele der größten Maler – von Hieronymus Bosch über Rembrandt van Rijn oder Jan Vermeer bis zu Vincent van Gogh und Piet Mondrian – entstammten den Niederlanden. Ein weitläufiges Museums-Viertel – der Museumplein – bietet diesem reichen Schatz eine breite Bühne. Flaggschiff ist das altehrwürdige Rijksmuseum, dessen Sammlung Malerei aus dem „Goldenen Zeitalter“ (17. Jhdt.) verwahrt – darunter Rembrandts Die Nachtwache oder Vermeers Dienstmagd mit Milchkrug.
Ihm gegenüber liegt das Van Gogh Museum, mit der weltweit größten Sammlung all seiner Schaffensperioden. Gleich daneben liegt das Stedelijk Museum, in dem alle bedeutenden Strömungen der modernen Kunst exemplarisch vertreten sind und aktuell eine Schau des Schweizers Jean Tinguely mit zahlreichen Meilensteinen seiner kinetischen Kunst gezeigt wird.
Frischer Wind im MOCO
Im April eröffnete mit dem MOCO / Modern Contemporary ein neues, spannendes Museum auf dem Museumplein. In der 1906 zur Blütezeit des Jugendstils errichteten Villa Alsberg zeigt das Betreiber-Ehepaar Lionel und Kim Logchies zeitgenössische Kunst, wobei die noch bis Dezember laufende Eröffnungsschau bereits ein Paukenschlag war, denn mit der weltweit ersten musealen Ausstellung des Street-Art-Superstars Banksy konnte ein aufsehenerregender Coup gelandet werden.
Für seine mittels Schablonen-Graffiti im öffentlichen Raum angebrachten und vor messerscharfer Satire strotzenden Motive berühmt, lässt der Künstler die Welt über seine Identität noch immer im Dunkeln tappen. Schmuggelte Banksy einst eine seiner Arbeiten samt Hinweistafel in das British Museum oder besprayte in Guerilla-Manier die Mauer zu Israel im Westjordanland, sind nun 50 Arbeiten des geheimnisumwitterten Briten im MOCO gemeinsam mit etwa 40 Arbeiten von Pop-Art-Ikone Andy Warhol ausgestellt.
Modern wohnen im Kulturerbe
Wer für seinen Aufenthalt das Besondere sucht und die kulturellen Kronjuwelen Amsterdams vor der Haustüre haben möchte, der quartiert sich im Conservatorium Hotel ein. Das ikonenhafte neo-gotische Gebäude durchlebte eine glorreiche Geschichte, ehe es vom Mailänder Stararchitekten Piero Lissoni zu einem der modernsten Hotels der Stadt umgebaut und seitdem mehrmals zum besten Luxushotel der Niederlande gewählt wurde.
Ursprünglich als Rijkspostspaarbank (Reichspostsparkasse) entworfen, bildete es einst das Herzstück des sich entwickelnden Museumsviertels. Anfang der 1980er Jahre wurde es Heimat des Sweelinck Conservatorium für klassische Musik. 2008 übersiedelte die Hochschule und „The Set Hotels“ kaufte das Haus mit der Vision, seinen alten Glanz wiederherzustellen. Hierfür wurde die reiche Geschichte des historischen Wahrzeichens sanft mit modernem Design verwoben. Außen monumental, ist die Inneneinrichtung ungezwungen, schlicht und elegant und die hohen Decken und offenen, lichtdurchfluteten Räume vermitteln Loft-Charakter.
Ausgehend von einer ausladenden, offenen Lobby und Lounge unter Glasdach, finden sich neben 129 Zimmern und Suiten auch ein Restaurant („Taiko“) mit asiatisch-inspirierter Küche, eine Brasserie und eine Bar („Tunes“), die längst zum Treffpunkt auch für Einheimische wurde. In diesem in Amsterdam einzigartigen Setting lässt es sich nicht nur feudal wohnen, sondern im 1.000 m² großen Wellnessbereich „Akasha Holistic Wellbeing Center“ im minimalistischen Design auch herrlich entspannen.
Tipps für Lunch & Dinner
Ciel Bleu – Kunst am Gaumen
Das Ciel Bleu, mit zwei Michelin-Sternen dekoriert, liegt im 23. Stock des Hotel Okura und bietet einen spektakulären Blick über die Stadt. Die Chefs Onno Kokmeijer und Arjan Speelman überraschen mit detailverliebten Kreationen mit einem Hauch Exotik, und die preisgekrönte Weinkarte von Sommelier Noël Vanwittenbergh ergänzt die Kunstwerke am Teller fabelhaft. Kulinarisch bleiben hier keine Wünsche offen und das perfekte, aber erfrischend informelle Service ist außergewöhnlich für ein Spitzenrestaurant dieser Kategorie. Im modernen Interieur lässt sich in der Lounge bei einem Aperitif der Sonnenuntergang genießen.
Fazit: Himmlisch!
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The Seafood Bar – Fisch vom Feinsten
Die Seafood Bars (3 x in der Stadt) sind der perfekte Ort für Fans von Fisch und Meeresfrüchten. In zwangloser und gemütlicher Atmosphäre trifft man sich in der Bar zu einem Glas Wein und erstklassigen Produkten aus dem Meer. Von Suppen über Fish & Chips, Austern und Lobster bis zum Catch of the Day ist hier für jeden etwas dabei. Serviert werden ausschließlich zertifiziert gefangene Bio-Produkte ohne Zusatzstoffe.
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BoCinq – french arabic cuisine
In rustikalen Mauern entwickelt das BoCinq mit einem Mix aus Cocktailbar und stylishem Restaurant seine ganz spezielle Atmosphäre. Die Küche verschmilzt das Beste aus Frankreich und dem Orient und entführt auf eine Reise durch Produkte, Geschmäcker, Aromen und Techniken Arabiens. Unbedingt eine Tajine probieren! Das Publikum ist ein hipper Mix aus einheimischen und internationalen Gästen, die das Lokal nach dem Dinner zu einem lebendigen Treffpunkt des Nachtlebens verwandeln – inklusive Smoking Lounge. Gelegen an einem der schönsten Kanäle der Stadt, der Prinsengracht, ein absoluter Hot-Spot.
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De Kas – Frisch aus dem Garten
Ein einst Michelin-Stern dekorierter Spitzenkoch hatte genug von abgeschlossenen Küchen ohne Tageslicht und eröffnete in einem riesigen Gewächshaus im Frankendael Park das De Kas. Das lichtdurchflutete Restaurant mit halboffener Küche ist umgeben von Gärten, in denen hauseigenes Gemüse und Kräuter angebaut werden. Ein einziges, jedoch täglich neu zusammengestelltes Menü mit regionalen und saisonalen Produkten begeistert.