Der neue Spielplan der Oper Graz gleicht einer Reise zu vertrauten Gefilden und unbekannten Gegenden. Hoch gespannt sein darf man auf die Arbeit der neuen Chefdirigentin Oksana Lyniv.
Am 23. September 2017 ist es soweit. Chefdirigentin Oksana Lyniv wird im Rahmen des Eröffnungskonzertes der Saison 2017/18 erstmals auf dem Konzertpodium der Oper Graz zu erleben sein. Dort dirigiert sie ein spannendes Programm mit Werken von Liszt, Bartók und Schumann. Der junge ukrainische Stargeiger Valery Sokolov ist Solist dieses Konzertes. Nora Schmid, Intendantin der Oper Graz, sieht dem Konzert voller Vorfreude und mit großen Erwartungen entgegen. „Mit dem Eröffnungskonzert stellt sich Oksana Lyniv dem Grazer Publikum erstmals als neue Chefdirigentin des Grazer Philharmonischen Orchesters vor. Schon lange hegt sie den Wunsch, mit Valery Sokolov zu musizieren, dass es nun beim Eröffnungskonzert tatsächlich klappt, freut mich sehr. Valery Sokolov wurde 2006 der Film „Der Geiger der Seele“ gewidmet, er ist ein großartiger Musiker und spielt übrigens eine Stradivari. Wir werden ihn mit dem geigerisch so anspruchsvollen Violinkonzert Nr. 2 von Bela Bartok erleben können.“
Oper, Operette und Musical
Ein mitreißender Saisonstart ist garantiert. Giuseppe Verdis „Il Trovatore“ feiert in einer Inszenierung von Ben Baur am 30. September Premiere an der Oper Graz. „,Il Trovatore’ hat alles, was eine große italienische Oper braucht: Fantastische Musik, große Emotionen, eine mitreißende Geschichte und beeindruckende Chorszenen. Doch diese Oper ist nur eine jener farbenreichen Welten, in die ich das Grazer Publikum in der nächsten Saison entführen möchte,“ verspricht Nora Schmid. Nach der ersten Opernpremiere geht die Reise weiter: am 2. November feiert mit Mozarts „Le Nozze di Figaro“ eine ganz besondere Produktion ihre Premiere. Mit ihr gelingt es, unter der Regie des jungen Regisseurs Maximilian von Mayenburg, fast das komplette Ensemble der Oper Graz zum Einsatz zu bringen. Das nächste Highlight im Spielplan ist eine temporeiche wie charmante Operette aus Frankreich. In einer Koproduktion mit der Opéra de Lyon wird das Stück „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauß am 25. November seine Premiere in Graz feiern. Eine der Vorstellungen wird mit Live-Audiodeskription für blinde und sehbeeinträchtigte Zuschauer angeboten. Am 16. Dezember erlebt das Grazer Publikum dann die bereits heiß ersehnte Opern-Premiere mit Oksana Lyniv. Sie wird dabei die Neuproduktion von Tschaikowskis „Eugen Onegin“ unter der Regie von Jetske Mjinssen dirigieren. Eine der Vorstellungen wird mit Live-Audiodeskription für blinde und sehbeeinträchtigte Zuschauer ausgeführt. „Bewusst habe ich mir drei ganz unterschiedliche Neuproduktionen ausgesucht, um in der Zusammenarbeit mit dem Sängerensemble und dem Grazer Philharmonischen Orchester ein breites Spektrum an Stilen und Klangfarben erarbeiten zu können“, so Lyniv.
Mit der österreichischen Erstaufführung von „Ragtime“ von Stephan Flaherty kommt am 13. Jänner ein großes Musical auf die Bühne der Oper Graz. „Ragtime“ ist ein Musical, das unglaublich packend ist und auch nach großer Opulenz verlangt. Ganz unterschiedliche Lebensschicksale werden virtuos verknüpft und bleiben zeitlos aktuell. Es geht um politische und soziale Umbrüche, um das Mit- und Gegeneinander in der Gesellschaft, um kulturelle und rassistische Konflikte aber auch um den sogenannten amerikanischen Traum vom gesellschaftlichen Aufstieg. Darüber hinaus ist der Ragtime natürlich ein mitreißender Musikstil, der unser Publikum sicher zum Mittanzen anregen wird. Dies ist übrigens bei einer unserer After Show-Parties möglich, die wir im Anschluss an einzelne Vorstellungen anbieten,“ so Nora Schmid. Mit der Grazer Erstaufführung von „Ariane et Barbe-Bleue“ von Paul Dukas am 3. Februar 2018, kommt nach der Oper „Der ferne Klang“ von Franz Schreker, die 2015 erstmals in Graz aufgeführt wurde, ein weiteres hochkarätiges Werk aus der Jahrhundertwende auf die Bühne. Mit Manuela Uhl wurde dafür eine Sängerin für die Ariane verpflichtet, die u.a. in Dresden, München, Berlin und Madrid für ihre Interpretationen gefeiert wird. Mit Iris Vermillon steht ihr eine charismatische Begleiterin zur Seite. Oksana Lyniv dirigiert diese komplexe Partitur. Am 7. April 2018 feiert dann Rossinis „Il viaggio a Reims“ seine Premiere. Die erfolgreiche Reihe der konzertanten Aufführungen wird mit „Candide“ von Leonard Bernstein, dessen 100. Geburtstag die Musikwelt 2018 feiert, am 10. März 2018 fortgesetzt. Die kühne Mischung aus Oper, Operette und Musical fasziniert bis heute. Die beliebte Burgschauspielerin Maria Happel wird durch diese Reise um die Welt führen und dabei die Texte des legendären Humoristen Loriot zum Funkeln bringen. Der Premierenreigen endet an lauen Sommerabenden bei einer der Aufführungen der Tango-Oper „María de Buenos Aires“ von Astor Piazzolla auf der Grazer Schlossbergbühne Kasematten. Auf den Spielplan zurück kehrt Puccinis „La Bohème“ am 1. Oktober 2017.
OpernKurzgenuss
„Die Reihe des „OpernKurzgenusses“ haben wir 2016 gemeinsam mit der Kunstuniversität Graz ins Leben gerufen und wir freuen uns sehr über die begeisterten Reaktionen des Publikums. Daher ist es klar, dass wir diese Reihe gemeinsam fortsetzen möchten und in der nächsten Saison wieder ganz neue und spannende Orte bespielen werden. Die Kooperation ist für uns aber auch im Sinne der Nachwuchsförderung sehr wichtig, denn wir können hier jungen, teilweise noch in der Ausbildung befindlichen Künstlern eine Plattform geben, ihr Können einem „echten“ Opernpublikum zu präsentieren,“ so Nora Schmid. Für die neue Spielzeit präsentiert die Reihe dem Grazer Publikum Francis Poulencs „Die menschliche Stimme“ in der Needle des Kunsthauses, Gian Carlo Menottis „Amahl und die nächtlichen Besucher“ im Dom im Berg und Händels „Apollo e Dafne“ im Landhaushof.
Ballett
Ballettfans erwarten drei komplett unterschiedliche Programme: Bei der Premiere von „Meine Seele hört im Sehen“ am 13. Oktober setzt sich Ballettdirektor Jörg Weinöhl mit der barocken Lebensfreude auseinander. „Wunderlich!“ ist eine Hommage an den Jahrhundertsänger Fritz Wunderlich, dessen vielfältiges Schaffen von den Choreografen Helge Letonja, Jaione Zabala und João Pedro de Paula beleuchtet wird. Premiere ist am 1. März 2018. Und mit dem Handlungsballett „Ein Sommernachtstraum“, Premiere am 5. Mai 2018, reist das Publikum in eine phantasievolle Welt, die u.a. Felix Mendelssohn Bartholdy zum Klingen bringen wird. Die Reihen „Hör mich in dir – Sieh dich in mir“ und „Tanz ganz nah“ werden mit verschiedenen Programmen fortgesetzt. Mit „Komm mit!“ lädt das Ballett wieder zum Erkunden der Stadt ein: Dieses Mal geht es am 9. Juni in die wunderbaren Innenhöfe der Altstadt von Graz.
Konzerte
Beim Neujahrskonzert am 1. Jänner 2018, unter der Leitung von Oksana Lyniv, gehen Klassik und Jazz eine fruchtbare Partnerschaft ein. Das Konzert „Gipfelstürmer“ am 16. Februar 2018 ist eine musikalische Reise in die Berge, die über Österreich, Rumänien und Ungarn in die ukrainische Heimat von Oksana Lyniv führt. Erstmals im Mai 2018 heißt es dann „Graz singt!“: ein Abend von und mit Chören aus Graz und der Steiermark und natürlich dem Chor der Oper Graz.
Kinder & Jugend
Das Programm für Kinder und Jugendliche umfasst vier Familien- und Schülerkonzerte. Aufgrund der enormen Nachfrage werden für die drei Sitzkissenkonzerte für die Kleinsten in der Saison 2017/18 jeweils drei Termine angeboten. In Koproduktion mit dem Next Liberty Kinder- und Jugendtheater entsteht das Familienmusical „Der gestiefelte Kater“, Premiere am 12. November 2017. Die Kinderoper „Amahl und die nächtlichen Besucher“ von Gian Carlo Menotti ist eine wunderbare Einstimmung für Familien in die Weihnachtszeit, sie feiert Premiere am 10. Dezember 2017.
Vorverkaufsbeginn
Tickets für alle Vorstellungen der Saison 2017/18 sind ab 1. Juni 2017 im Ticketzentrum am Kaiser-Josef-Platz sowie telefonisch unter 0316 8000 und online unter www.ticketzentrum.at erhältlich.