„Papier ist der Boden, der mich trägt.“ Der Werkstoff ist der Star der aktuellen Ausstellung.
Jeder handgeschöpfte Bogen Papier ist eine Persönlichkeit, ein Individuum, hat seine Buckeln und Poren, seine nur ihm eigenen Ränder. Handgeschöpftes Papier lebt! In der aktuellen Schau ART ON PAPER im Kunsthaus Weiz, kuratiert von Georg Köhler, zeigen absolute Hochkaräter der heimischen Kunstszene Arbeiten auf Nepal- und Indien-Bütten, sogenannten Bodhicitta, einer herrlich lebendigen Papierform, die es in herausfordernd großzügigen Formaten gibt.
Das handgeschöpfte Papier wird heute noch nach einer 2.000 Jahre alten Tradition aus der Rinde des Papierbaumes, wie ihn die Nepalesen nennen, hergestellt. In 3.500 m Höhe, im Land der Sherpas und Mönche, wurde es schon vor Jahrtausenden für die Aufzeichnungen der buddhistischen Lehren geschöpft. Trotz des Fehlens von Bindemitteln hält das Papier wegen der langen Fasern den Druck einer Radierung aus und ergibt ein Rohmaterial, das Künstlern zusätzliche Inspirationsquelle ist.
In der Ausstellung werden nicht einzelne Künstler in den Mittelpunkt gestellt, sondern das Medium, auf dem Kunst produziert wird. Die Künstler bilden sozusagen den Kontext. Zu sehen sind Arbeiten von Alfred Hrdlicka, Herbert Brandl, Gunther Damisch, Tone Fink, Enrique Fuentes und Günter Brus mit Gemeinschaftsarbeiten, Lore Heuermann, Sigrid Hutter, Richard Klammer, Fritz Pumm & Roman Scheidl.
Zu sehen bis 19. 8. 2017 im Kunsthaus Weiz / Stadtgalerie.
Öffnungszeiten: Do, Fr 15 – 18 Uhr Sa 9 – 12 Uhr