Lachen ist heilsam, fördert das Denken und ist das Motto der neuen Spielsaison des Theaters Oberzeiring.
Text: Julia Braunecker
Das Lachen macht das Hirn frei zum Denken, sagte einst Dario Fo, Autor, Schauspieler, Regisseur und Nobelpreisträger für Literatur. Aus diesem Grund steht auch die Saison 2018 des Theaters Oberzeiring unter dem Einfluss des Humors. Denn der tut nicht nur dem Einzelnen gut und schafft Platz für neue Gedankenräume, gemeinsames Lachen verbindet die Menschen auch untereinander.
Mit der österreichischen Erstaufführung der französischen Komödie Hundswetter von Brigitte Buc startete man am 8. November in die neue Saison. In dem zeitgenössischen Stück geht es noch bis zum 10. Jänner um drei Frauen, die verschiedener nicht sein könnten: zwei burnoutgefährdete Mütter und eine tablettensüchtige Single-Dame. Der Zufall, nämlich ein nicht enden wollender Regenguss, führt sie in die Hinterstube eines kleinen Kaffeehauses, wo sie die ganze Nacht über bleiben, miteinander streiten und am Ende lachen. Die Komödie überzeugt durch Sprachwitz und klugen Humor. Passend zur winterlichen Jahreszeit geht es am 27. Dezember mit Mariechen und Marie, einer „Frau Holle-Geschichte“ für die ganze Familie von Hans T. Tafner, weiter. Wie im richtigen Leben, hält sich diese Spielzeit nicht immer an Dario Fos Traum und lässt das Lachen auch manchmal gefrieren. Anlässlich des 70. Geburtstags von Felix Mitterer und des 75. Jahrestags der Hinrichtung des Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätters durch die Nazis geht ab dem 7. Februar 2018 das gleichnamige und denkwürdige Stück mit Werner Halbeld in der Titelrolle über die Bühne. Dafür setzte sich das THEO ausführlich mit der Geschichte Jägerstätters auseinander. Für den Bauern war der Dienst in der Armee mit seiner religiösen Überzeugung nicht vereinbar – er wurde wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet.
Am 4. April findet die Premiere von Unwiderstehlich statt, ein fesselndes Psychogramm einer Liebesbeziehung. Unbarmherzig und mit diabolischer Dialektik stellt Fabrice Roger-Lacan darin die Liebe eines Paares auf den Prüfstand.
Ab dem 16. Mai wird Das Wechselbälgchen aufgeführt. Mit dieser Erzählung begann die literarische Karriere der 1915 im Kärntner Lavanttal geborenen Christine Lavant. Es handelt sich um eine gespenstische Geschichte aus dem Grenzland zu Slowenien in der Zwischenkriegszeit.
Ab dem 25. Juli ist Georg Büchners einziges Lustspiel Leonce und Lena im THEO zu sehen, eine absurd-romantische und bitterböse Satire über die Weltfremdheit und Dekadenz eines elitären Standes.
Hundswetter – von Brigitte Buc: 17., 21., 25. & 28. November, 1., 6., 9. & 12. Dezember, 3., 6. & 10. Jänner 2018, jeweils 20 Uhr