Am 18. Dezember verleiht die Stadt Graz ihren höchstdotierten Literaturpreis: den Franz-Nabl-Preis in der Höhe von 14.500 Euro. Er wird alle zwei Jahre vergeben und ist nach dem österreichischen Erzähler und Dramatiker Franz Nabl benannt. Bisherige Preisträger waren Christa Wolf, Elias Canetti, Barbara Frischmuth, Josef Winkler und zuletzt Marlene Streeruwitz. In diesem Jahr hat die Jury Dževad Karahasan als Gewinner auserkoren. Der 1953 in Bosnien geborene Autor ist ein Schriftsteller europäischer Größe. 1993 flüchtete er aus seiner Heimatstadt Sarajevo. Deren Belagerung während des Bosnienkrieges verarbeitete er in seinem Tagebuch der Aussiedlung sowie in den Romanen Sara und Serafina und Schahrijärs Ring. „Auch in seinen Erzählungen, gesammelt unter anderem in dem Band Berichte aus der dunklen Welt (2007), entwirft Karahasan ein Bild des Balkans, das den Hass, der sich dort entladen hat, nicht leugnet, aber immer wieder Möglichkeiten der Versöhnung und des friedlichen Miteinanders entwirft“, lautete die Begründung der Jury. Die Preisverleihung geht um 19 Uhr im Literaturhaus über die Bühne.