Aus der Reihe „Künstler in den Regionen“: Der Maler Wolfgang Garofalo im Portrait.
Geboren 1962 mit römischen Wurzeln im südsteirischen Weinland, ist Wolfgang Garofalo vor allem ein Menschenmaler. Die Portraitierten stellt er mit einer gehörigen Portion Respekt in die großen existentiellen Fragefelder des Seins: Arbeit, Natur, Liebe, Religion. Und das auch gerne auf ungewöhnlichen Wegen: Zu den Ausstellungen (u. a. in Brüssel, Biennale Florenz, Rom oder mit Günter Grass bei der Europäischen Kulturhauptstadt Linz) gesellen sich Buchprojekte (etwa mit Hans Putzers Kreuzweg oder Klaus Höflers Wortbildern), die künstlerische Gestaltung des größten europäischen Balls oder die Fresken der Ehrenhausener Attems-Kapelle. Bezeichnend für seinen Stil ist ein Satz, der Lao Tse zugeschrieben wird: „Schöne Worte sind nicht wahr und wahre Worte sind nicht schön.“ In diesem Sinn sind auch die Arbeiten Garofalos trotz ihrer Eingängigkeit keine „schönen Bilder“ im klassischen Sinn.
Es sei denn, man versteht die auf der Leinwand verewigten Menschen gerade in ihren Brüchen und Abgründen als schön. Gemein ist allen seinen Arbeiten aber eines: Es sind immer Menschenbilder, selbst dort, wo beispielsweise vermeintlich Naturlandschaften dem Betrachter entgegentreten. Dort finden sich versteckte Beobachter ebenso wie der personifizierte Tod, immer mehr als Begleiter denn als Bedrohung. Denn einer Jahrhunderte alten Tradition der europäischen Kultur folgend, ist der Tanz der ständige Begleiter des Todes. Eine große Rolle in seinen Werken spielen neben den südsteirischen Landschaften auch die Beziehungen der Menschen zu den Tieren. Auch hier wird keiner vordergründigen Romantik nachgegeben. Der Mensch als Hüter, aber auch als den Tod bringender Herr über die ihm anvertrauten Geschöpfe wirft auch in Garofalos Bildern mehr Fragen auf, als Antworten gegeben werden.
Im Oktober erscheint sein neuester Katalog ANCIPITIA mit Texten von Hans Putzer und von Juli bis September 2019 findet eine Ausstellung in der ORF-Steiermark Funkhausgalerie statt.