Ein Zeichen der Freundschaft: Ab Mitte Oktober gibt es im Grazer Landhaus eine grenzüberschreitende Ausstellung zu sehen: Karl Bauer initiiert gemeinsam mit der Kuratorin Eva Lassnig ein Aufeinandertreffen zeitgenössischer Künstler.
Text: Bettina Leitner
Ganz im Sinne des Mottos „Gemeinsames Neuentdecken“ liegt der Fokus der Ausstellung nicht nur auf den historischen Verbindungspunkten, die bis ins Habsburgerreich zurückgehen, sondern auch auf der gegenwärtigen Freundschaft zwischen Österreich und Albanien. Basierend auf dieser glücklichen Entwicklung der letzten Jahre bemüht sich der Veranstalter, der Koordinationsrat der albanischen Vereine in der Steiermark, nun darum, dass auf kultureller Ebene die Grenzen aufgelöst werden und ein künstlerischer Austausch überhaupt ermöglicht und gefördert wird. Das Vorhaben gestaltet sich zudem als ein mutiger und auch nötiger Versuch, mit Klischees und Vorurteilen unseren Miteuropäern gegenüber aufzuräumen. Dies ist vor allem dem Initiator Karl Bauer ein großes Anliegen, denn „man prägt das Bild eines Landes auch durch die Kunst“, so der Kulturinitiator, der selbst eine starke freundschaftliche wie auch wirtschaftliche Verbindung zu Albanien und dem Kosovo pflegt.
Kultur als Brücke zu den Menschen
Aus diesem Grunde möchte Bauer mit der sogenannten „Westbalkankunst“ den Blick der Österreicher schärfen und die durchaus zahlreichen Gemeinsamkeiten zwischen den beiden EU-Ländern aufzeigen. Wie auch der österreichische Kultursektor weisen die östlichen EU-Länder eine von ihren eigenen Vorstellungen geprägte Kunstlandschaft auf. Kaum jemand ist sich hierzulande bewusst, dass Albanien und der Kosovo durch die dortigen ausgezeichneten Ausbildungsmöglichkeiten hochkarätige Künstler ausbilden, von denen einige im Rahmen der Ausstellung mit ihren Werken in Graz zu Gast sein werden.
„Westbalkankunst“, die ankommt
Die Werke von acht Künstlern mit unterschiedlichen Zugängen und Stilen werden ab Mitte Oktober im Steinernen Saal des Grazer Landhauses zu sehen sein. An der Spitze wohl einer der bedeutendsten Kulturschaffenden in Albanien, Ministerpräsident und Kunstprofessor Edi Rama, der mit seiner kreativen und vielleicht auch doch etwas provokanten Art, Bilder zu produzieren, herausragt. Als Politiker in hohem Amt nützt er die Zeit in Sitzungen doppelt: Er beginnt zu zeichnen. Seine auf diese Weise kreierten Skizzen werden im Anschluss koloriert und ausgestellt, was in der kommenden Ausstellung zu sehen sein wird. Ebenso zu sehen, Werke von Albana Ejupi, Haxhi Fejzullahu, Destan Gashi, Resul Jusufi, Admir Pervathi, Adriana Sedaj und Naim Spahiu. Um den gewonnenen künstlerischen Eindruck auch kulinarisch und akustisch zu untermalen, erwartet die Besucher der Vernissage ein typisch albanisches Buffet, umrahmt von traditioneller Musik. Wer seine Eindrücke vertiefen möchte, kann dies am 6. November bei der Begleitveranstaltung Café Europa „Albanien“ tun. Außerdem werden Kataloge in deutscher und albanischer Sprache erhältlich sein.
Vernissage: Fr. 19.10.2018 ab 17 Uhr (um Anmeldung zum Buffet wird bis 15.10.
gebeten: 0664 170 01 00 oder kkshshst@hotmail.com)
Landhaus Graz, Steinerner Saal, Herrengasse 16, 8010 Graz
Ausstellungsdauer: 20.10.–9.11.2018 (Öffnungszeiten: Do., 25.10. 10–16 Uhr; Fr., 2.11. 8–13 Uhr; Mo., 5.11. 9–15 Uhr)
Begleitprogramm zur Ausstellung: Café Europa „Albanien“
Di., 6.11.2018 ab 17 Uhr, Landhaus Graz, Steinerner Saal, Herrengasse 16, 8010 Graz