Start Kunst & Kultur Ein musikalisches Statement für künstlerische Toleranz und Offenheit

Ein musikalisches Statement für künstlerische Toleranz und Offenheit

Friedrich Kleinhapl Foto: C. Jungwirth

Friedrich Gulda und Dimitri Schostakowitsch – zwei Charaktere, so unterschiedlich wie zwei diametral voneinander entfernte Planeten. Vereint auf der neuen CD von Meister-Cellist Friedrich Kleinhapl.

So unterschiedlich die beiden Komponisten auch sind: es gibt eine unsichtbare Verbindung, die sie zu Seelenverwandten macht: ihr ironischer, teilweise sogar sarkastischer Humor. Der eine lebt ihn aus, um auf seine Weise gegen das System zu revoltieren, der andere wird schon bald von Stalins Bannstrahl getroffen. Spielerisch lassen sie den Humor in ihre Musik einfließen, absichtlich ins Ironische abgleiten und am liebsten ins Absurde fliegen. Die Widerstände gegen diesen Witz und diese Ironie waren enorm. Doch so mächtig Ihre Gegner auch gewesen sein mochten – die Musik war stärker und hat sie überdauert.

Gulda meets Shostakovich

Friedrich Gulda lässt sein Konzert vom Pop-Rock über die Mozart´sche Klassik zur Moderne und von dort zur Alten Musik wandern um im letzten Satz bei der Ausseer Dorfblasmusik zu enden. Dmitri Schostakowitsch schreibt in seinen Jazz Suiten keinen einzigen Jazz Akkord, ganz im Gegenteil: oft ist es als wäre diese Musik ein Kanal für all seine angestaute Ironie gegenüber dem Regime Stalins. In der höchst virtuosen Bearbeitung für Cello und Blasorchester versprühen diese Meisterwerke von Dmitri Schostakowitsch und Guldas Cellokonzert die Energie eines rasanten musikalischen Feuerwerks von Witz, Humor, Ironie und Sarkasmus. Neu interpretiert hat sie nun Meister-Cellist Friedrich Kleinhapl gemeinsam mit dem Wiener Concert Verein im Konzerthaus Wien. Dirigiert von Rudolf Piehlmayer.

Get a hearing

Erstmals präsentieren wird er das neue Album gemeinsam mit dem Pannonischen Blasorchester am 13. November in der Helmut-List-Halle im Rahmen eines Charity Konzerts des Grazer Rotary Clubs zu Gunsten des Vereins „Get a hearing“, der hörgeminderte Kinder unterstützt. Denn jedes 7. Kind ist hörgemindert und jeder 5. Junge Erwachsene. Das sind laut WHO eine Milliarde junger Menschen zwischen 12 und 35 Jahren. Drei internationale Studien errechnen für die EU wirtschaftliche Schäden durch unbehandelte Schwerhörigkeit von jährlich etwa 225 Mrd. Euro. Die Folgen sind dramatisch, da das Gehör unser Tor zu den Mitmenschen ist: unsere gesamte soziale Integration, der Erwerb von Sprache, die Entwicklung intellektueller und beruflicher Fähigleiten unsere soziale Integration – unser gesamtes Leben baut auf dem Hören auf. Bisher konnte “Get a Hearing” gemeinsam mit seinen Partnern 30 Kinder mit FM Anlagen unterstützen. Über ein Mikrofon und einen Sender wird die Stimme des Lehrers direkt in das Hörgerät oder Cochlea Implantat des betroffenen Kindes eingespielt. Dadurch wird der Raumschall und der Umgebungslärm ausgeschaltet.

www.getahearing.com