Start Kunst & Kultur werkraumtheater: Auf den Spuren der Prison-Songs

werkraumtheater: Auf den Spuren der Prison-Songs

Foto: Prem

Übüs reloaded: „Der Klassenabend“ geht am 8. November in die zweite Runde – eine absurd-groteske Reise durch die Musikgeschichte.

Die neue Spielsaison des werkraumtheaters hat im wahrsten Sinne des Wortes Klasse. Mit der Wiederaufnahme der fünften Folge der Übü-Reihe wagt das Grazer Theater eine Wiederholungstat: Was für Mutter und Vater Übü eine erneute Einweisung in die Irrenanstalt bedeutet, präsentiert sich für das interessierte Publikum als willkommene Chance, noch in die Welt der Musik einzutauchen, bis die nächste Folge die Übü-Geschichte weiterschreibt. Doch zuerst zurück in die Vergangenheit: Gemeinsam mit dem „blues-based harmonica artist“ Steve holen Mutter und Vater Übü die Musikgeschichte in die Gegenwart. Sie erfahren, dass hinter zahlreichen Liedern von Ikonen bewegende Schicksale stehen, von denen jedoch kaum jemand weiß. „Wir wollen die Geschichte aufreißen und mit den gesellschaftlichen Themen der damaligen Zeit in Verbindung bringen, um auch die Gegenwart besser verstehen zu können“, so Franz Blauensteiner. Gespickt mit groteskem Humor begegnen die Übüs der Tragik und Faszination des musikalischen Weltgeschehens. Die Reise beginnt in der sozialen Krise der 1920er mit Hobos, Tramps und Blues und führt schließlich über Prison-Songs und Jazz zur Legende Joe Hill. Dabei handelt es sich keinesfalls um farblosen Geschichtsunterricht, das werkraumtheater weiß seine Gäste auf sämtlichen Ebenen bestens zu unterhalten: „Wir werden auch dieses Mal alle Kanäle optisch und akustisch bespielen“, versprechen Kanzian und Blauensteiner.

Foto: Prem

Phänomenal bilingual …

… präsentiert sich der weitere Spielplan des Grazer werkraumtheaters. Im Rahmen der zweisprachigen Veranstaltungsreihe „Andere Seiten & Saiten – Drugacˇne Strani & Struni“ geben slowenische Autoren, Liedermacher und Theaterschaffende unter dem Motto „Vielfalt in der Einheit“ ihr Können zum Besten. Dass die Nachbarschaft künstlerisch gelebt wird, zeigt das fulminante Gesangstrio „Moirissimo“. In den vertonten Gedichten des slowenischen Schriftstellers Tine Mlinaricˇ wird der mystischen Schönheit der Murlandschaft ein Denkmal gesetzt. Für musikalische Untermalung sorgt einer der besten Jazzpianisten Sloweniens, Dejan Berden. Auch für die Jüngsten wird es ein zweisprachiges Programm geben: Mit dem Stück Peter Klepec bringt das werkraumtheater ein – im wahrsten Sinne des Wortes – zauberhaftes Puppentheater auf die Bühne: Der kleine ängstliche Junge Peter lebt auf dem Bauernhof. Er verliebt sich über beide Ohren in ein Mädchen und würde gerne mehr Zeit mit ihr verbringen, wäre da nicht der furchtlose Junge Brane. Zum Glück trifft Peter im Wald eine Fee, doch leicht wird sein Weg trotzdem nicht.

„Und wie ich die Wiener schon kenn’ …“

Das Programm der kommenden Saison wird durch die Buchpräsentation von „Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett“ des österreichischen Schriftstellers Franz Veigl abgerundet. Durch Kooperation mit dem Österreichischen Kabarettarchiv und der Steirischen Gesellschaft für Kulturpolitik kommen die Zuhörer in den Genuss zeitgeschichtlicher Wortkunst, denn Grünbaum war einer der bedeutendsten Unterhaltungskünstler der Zwischenkriegszeit. Dem virtuosen Literaten soll nun ein Andenken verfasst werden. „Und wie ich die Wiener schon kenn’, die mich schätzen, werd’n sie natürlich ein Denkmal mir setzen“, wusste Grünbaum schon zu Lebzeiten.

Foto: Prem

Die ÜBÜS – Der Klassenabend

Wiederaufnahme: Fr, 8.11.2019 um 19 Uhr

Weitere Termine: Fr, 15.11.; Fr, 29.11. (im KPÖ-Bildungszentrum, Lagergasse 98a, 8020 Graz) und Fr, 6.12.2019 jeweils um 19 Uhr

Von und mit Rezka Kanzian, Franz Blauensteiner und Stephan Rausch

 

Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett – Lesung

Do, 21.11.2019 um 19 Uhr

 

Andere Seiten & Saiten – Drugacne Strani & Struni: „Moirissimo“ – Gesangstrio

Fr, 11.10.2019 um 19 Uhr

 

Peter Klepec – Puppentheater

Do, 12.12.2019 um 16 Uhr

 

werkraumtheater, Glacisstraße 61a, 8010 Graz

Karten unter karten@werkraumtheater.at oder 0676 94 00 383