Start Kunst & Kultur Messa da Requiem: Verdis Oper in liturgischem Gewand

Messa da Requiem: Verdis Oper in liturgischem Gewand

Vor nunmehr 145 Jahren erklang zum ersten Mal Verdis „Messa da Requiem“. Mit diesem hochklassischen Werk gedenkt der Concertverein des weltbekannten Komponisten und leitet klanglich die andachtsvolle Zeit des Jahres ein.

Es kann für Giuseppe Verdis Messa da ­Requiem keinen besseren zeitlichen Rahmen geben als direkt nach den beiden Totengedenktagen Allerheiligen und Allerseelen. So wie wir uns in dieser Zeit an die verstorbenen Vorfahren erinnern, gedachte Verdi mit seiner Komposition des „Libera me!“ eines der bedeutendsten Opernkomponisten seiner Zeit, Gioachino Rossini. Unter Mitwirkung von 12 damals hochangesehenen Komponisten  entstand die Messa per Rossini, wobei Verdis Komposition den Schluss-Satz markiert. Zur Aufführung kam dieses Gemeinschaftswerk vorerst nicht. Erst nach dem Tod des italienischen Dichters Alessandro Manzoni beschäftigte sich Verdi erneut mit dem Requiemstoff und fügte  zum „Libera me!“ die übrigen Teile des Messtextes hinzu. Seine Messa da Requiem wurde schließlich im Jahre 1874 uraufgeführt.

Kraftvoll und subtil intim

Durch das Schema einer klassischen Totenmesse ist der katholisch-liturgische Ductus formal weitgehend festgelegt. Die  diesem Werk innewohnende Kraft und starke Emotionalität klanglich wie stimmlich zum Ausdruck zu bringen, stellt eine Herausforderung dar, der sich der Concertchor Graz-Maribor und die Pannonische Philharmonie unter der bewährten Leitung von Alois J. Hochstrasser stellt. „Durch die religiösen Elemente und den weltlichen Schmerz prallen Gegensätze aufeinander, wodurch dieses Meisterwerk  besonders kraftvoll, zugleich aber auch intim wirkt“, so Hochstrasser.

Alois Hochstrasser
Foto: NCPhoto

„Libera me!“

Im Mittelpunkt steht die tief-theatralische Hoffnung auf Erlösung durch den Herrn. Sopran und Chor singen am Schluss des Werkes dreimal hintereinander das „Libera me“: Das erste Mal voller Verzweiflung, das zweite Mal voller Zorn, das dritte Mal in völliger Hoffnungslosigkeit. Das zutiefst menschliche Sehnen nach einer endgültigen Rettung wird spürbar und spitzt sich zu, doch ob es erhört wird, bleibt offen. Es herrscht Stille; beinahe schon bedrückende Stille. So düster das Stück inhaltlich auch ist, so schön und zutiefst rührend ist die Musik. „Die Solistenpas­sagen sind sehr anspruchsvoll und die Sänger müssen sehr viel Ausdruck in ihre Partien hineinlegen. Einzigartig ist außerdem die klangliche Symbiose – inspiriert von Mozarts „Tuba mirum“ – aus den Ferntrompeten und den Trompeten auf der Bühne, die gemeinsam mit dem Chor den gesamten Saal durchdringen“, betont Hochstrasser. Um Verdis hochklassisches Spätwerk vollends zur Geltung kommen zu lassen, bietet der Grazer Stefaniensaal den perfekten Rahmen.

Klassik im Advent

Mit zwei vorweihnachtlichen Benefizkonzerten setzt der Concertverein auch heuer wieder  einen karitativen Akzent. In diesen beiden überregionalen Konzerten werden Mozarts Ouvertüre zu Così fan tutte, sein Konzert für Klarinette und Orchester in A-Dur wie auch Ludwig van Beethovens 4. Sinfonie in B-Dur die Herzen der Menschen in der Vorweihnachtszeit erwärmen. Stilvoll wird auch heuer wieder das alte Jahr beim klassischen Silvesterkonzert ausklingen. Ins neue Jahr begleiten Wolfgang Amadeus Mozarts Ouvertüre zur Zauberflöte, das Violinkonzert in g-moll von Max Bruch mit dem Stargeiger Corey Cerovsek und als Vorgeschmack auf das Beethovenjahr 2020  dessen 9. Sinfonie in d-Moll mit Schillers Ode an die Freude.

Termine „Winterklang 2019“

So, 3.11.2019: Giuseppe Verdis „Missa da Requiem“ im Grazer Congress – Stefaniensaal

Sa, 30.11.2019: Benefizkonzert Feldbach im Rotary Club Feldbach

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu „Così fan tutte“, Klarinettenkonzert A-Dur KV 622, Ludwig van Beethoven: 4. Sinfonie in B-Dur op.60

So, 1.12.2019: Benefizkonzert Deutschlandsberg im Lions Club Deutschlandsberg

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu „Così fan tutte“, Klarinettenkonzert A-Dur, KV 622, Ludwig van Beethoven: 4. Sinfonie in B-Dur

Di, 31.12.2019: Silvesterkonzert im Grazer Congress – Stefaniensaal

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zu „Die Zauberflöte“, Max Bruch: Konzert für Violine und Orchester in g-Moll op.26, Ludwig van Beethoven: 9. Sinfonie in d-Moll mit Schillers „Ode an die Freude“

 

Concertchor Graz-Maribor

Orchester der PannonischenPhilharmonie

Künstlerischer Leiter: Alois J. Hochstrasser

Tickets und Infos unter: www.oeticket.com (gilt für 3.11. und 31.12.)

www.interpannon.eu