Eine spannende Entdeckung für die Steirische Kulturinitiative: die Belgrader Mathematik-Professorin und Künstlerin Marica Radojcic in Assoziation mit der Legende Nikola Tesla.
An der Grazer TU Studienabbrecher, in New York schillernder Gestalter und Entdecker: Nikola Tesla. An dem nach ihm benannten Labor im Institut für Hochspannungstechnik der TU Graz ist ab 16. November mehr über das „Universalgenie“ zu erfahren. Hierfür hat sich Marica Radojcic (1943 – 2018) aus der Sicht der Mathematikerin und Künstlerin mit Nikola Tesla vor allem mit seinen Theorien über Zeit, den Bezug zur Körperlichkeit und ihrer Repräsentation in Zahlen zwischen Wissenschaft, Kunst und Mystik beschäftigt. Ihre daraus resultierenden Erkenntnisse hat sie mehrfach in audiovisuellen Videoprojektionen und Installationen, unter Verwendung der Tesla-Spule, umgesetzt.
Tesla und die Achse Graz – Belgrad
Nikola Tesla ist eine der Verbindungen der beiden Städte Graz und Belgrad, weswegen Marica Radojcic eine Präsentation in Graz anstrebte. Nach der Zusage der Steirischen Kulturinitiative, dieses Projekt im Jahr 2019 in das Programm aufzunehmen und das Institut für Hochspannung/Tesla Labor als adäquater Ausstellungsort gelang, übermittelte Radojcic Präsentationsideen, mit und ohne Tesla-Spule, wobei sie deren Verwendung präferierte. Leider ist die Belgrader Künstlerin im Vorjahr verstorben und konnte ihre Pläne nicht mehr persönlich umsetzen. In Fortführung ihres Vorhabens wurde die Auseinandersetzung mit Tesla nun von KünstlerInnen und WissenschafterInnen im April zunächst in Belgrad aufgenommen und wird hier in Theorie und Praxis fortgesetzt. „Aufklärung, Beobachten, Erkennen schenken dem Sehen primäre Beachtung. Die physischen Dimensionen des Körpers gelten dabei als Maß aller Dinge. Dieses In-Beziehung-Setzen bezeichnet eine rationale Denkweise, in `numbers´ formalisiert. Licht dient als Metapher wie als technische Extension, als Energie der EinSicht. Teslas Arbeit wurde/wird damit in Zusammenhang gebracht – oftmals verklärend. Fortführend findet sich Verklärung in der Vorstellung der Machbarkeit sowie der Überschreitung des Körpers in der digitalen Kultur, sie findet sich auch im Be-Sinnen auf den Körper und seiner Verschmelzung mit künstlicher Natur in der post-digitalen Kultur“, so der Musikwissenschafter Werner Jauk.
Symposium, Musik/Klang und Ausstellung
Eröffnung: 16.11., 11 Uhr
Foyer, Nikola Tesla Labor und Verkehrsraum, TU Graz, Inffeldgasse 18
Einleitung: Univ.-Prof. Dr. Uwe Schichler (TU Graz – Hochspannungsinstitut), Karl Heinz Herper (Steirische Kulturinitiative).
Vortrag: Dr. Gerhard Dienes (UMJ Graz), „The Ghost of ‘lectricity” (Bob Dylan) – über Nikola Tesla.
Einführung, Theorie und Moderation: Univ.-Prof. Dr. Werner Jauk.
Musikperformance: Johannes Feuchter, interference von Richard Barrett (Bassklarinette, Bassdrum).
Vorträge: Selman Trtovac (Belgrad, RS) und Velimir Abramovic (Belgrad, RS).
Einführung Kunst, Moderation und Ausstellungsführung: Doris Jauk-Hinz, Gertrude
Moser-Wagner (Kuratorinnen).
Installatives/Partizipatives/Performatives: Marica Radojcic, Doris Jauk-Hinz, Gerda Lampalzer & Manfred Oppermann, Gertrude Moser-Wagner, Werner Schimpl.
Foto und Video: Ivan Petrovic, Vladimir Sojat, Milica Lapcevic, Daniel Rotbart.
Klangarbeit: Werner Jauk.
Finissage: 29.11.
Vortrag: Ana Trajkovic (DE/RS), Perspektiven, Projektpräsentation: Kathrin Stumreich, Summary: Werner Jauk.
Die Ausstellung im Foyer ist an Wochentagen vom 17. – 29. November von 10 – 18 Uhr geöffnet.
Institut für Hochspannungstechnik und Systemmamangement, TU Graz, Inffeldgasse 18.